Wien (energate) - Die Wiener Stadtwerke machen für die Umsetzung ihrer Wasserstoffpläne den nächsten Schritt. Der Infrastrukturdienstleister ist jetzt der europäischen Wasserstoffallianz beigetreten. Vizegeneraldirektor Peter Weinelt sieht im Beitritt zu der Allianz, die die EU-Kommission im Juli ins Leben gerufen hatte, einen aktiven Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise. Das Unternehmen startete kürzlich mit dem Einsatz eines Wasserstoffbusses ein erstes Pilotprojekt (
energate berichtete). Die Stadtwerke wollen ihren Fokus beim Thema Wasserstoff vorerst auf den öffentlichen Verkehr legen. Läuft alles nach Plan, sollen bis 2024 zehn Wasserstoffbusse in Wien unterwegs sein, so Stadtwerke-Generaldirektor Martin Krajcsir.
Schrittweise Marktausweitung
In Kooperation mit ihren drei Tochtergesellschaften können die Stadtwerke laut eigener Aussage die gesamte Wertschöpfungskette abbilden. Den Wasserstoff liefert Wien Energie, die Tankstelle stellen die Wiener Netze zur Verfügung, die Busse betreiben die Wiener Linien. Längerfristig wollen die Stadtwerke weitere Absatzmärkte für Wasserstoff erschließen. Von der Heizung bis zum Transport kann sich Krajcsir mittelfristig viele Einsatzbereiche vorstellen. Nicht nur der reine Einsatz von Wasserstoff sei dabei ausschlaggebend. Vor allem die Umwandlung von Energieformen untereinander sei für eine klimaneutrale Zukunft unumgänglich.
Das Ziel der europäischen Wasserstoffallianz ist, dass Europa in der Wasserstoffindustrie eine Vorreiterrolle einnehmen soll. Brüssel plant dazu milliardenschwere Investitionsanreize und hofft auf die Schaffung neuer Arbeitsplätze, um der coronabedingten Wirtschaftskrise entgegenzuwirken. Der Anteil von Wasserstoff im europäischen Energiemix könnte in den nächsten 30 Jahren nach EU-Angaben von derzeit zwei auf bis zu 14 Prozent steigen. Aus Österreich gehören der europäischen
Wasserstoffallianz außerdem bereits unter anderem das Wirtschaftsministerium, das Austrian Institute of Technology (AIT), Oesterreichs Energie und die Verbund AG an (
energate berichtete).
/Irene Mayer-Kilani