Berlin (energate) - Die Nachfrage nach Brennstoffzellenheizungen wächst nach Angaben der Brancheninitiative Zukunft Erdgas exponentiell. Wie aus Zahlen der Förderbank KFW hervorgehe, wurden in diesem Jahr bislang 2.764 Geräte gefördert. Damit verbuchte die Brennstoffzellenheizung seit 2016 jährliche Wachstumsraten von über 50 Prozent.
Die Bundesregierung fördert die Brennstoffzellentechnologie seit Sommer 2016. Im Rahmen des Programms 433 "Zuschuss Brennstoffzelle" nahm die KFW bis einschließlich Juni 2020 insgesamt mehr als 13.000 Förderanträge an. Bis zum Jahr 2030 rechnet die Branche mit 500.000 installierten Brennstoffzellenheizungen.
Mit dem Green Deal und der jüngst angestoßenen "Renovation Wave" würde die EU erstmals einen deutlichen Fokus auf den Wärmemarkt legen. Auch die Nationale Wasserstoffstrategie begrüßten die Branchenvertreter bei einem Pressegespräch im Vorfeld der Konferenz "Innovationsforum Wasserstoff & Brennstoffzelle": "Mit der Europäischen und Nationalen Wasserstoffstrategie erkennt die Politik die Rolle grüner Gase im Energiemix an", sagte Andreas Lücke, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH). CO2-neutrale Brennstoffe wie Wasserstoff würden helfen, den European Green Deal umzusetzen.
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"Mit der Brennstoffzellenheizung steht uns schon heute eine marktreife und hocheffiziente Technologie zur Verfügung, die für mehr Klimaschutz sorgt", meint auch Timm Kehler, Vorstand bei Zukunft Erdgas. Mit einer Brennstoffzelle im Heizungskeller würden Verbraucher zudem unabhängig von steigenden Strompreisen und könnten den selbsterzeugten Strom zum Beispiel zum Laden von Elektroautos nutzen. Die Bundesregierung sagte im Rahmen der Nationalen Wasserstoffstrategie eine weitere Förderung der Brennstoffzellentechnologie in Höhe von 700 Mio. Euro zu.
Der Branchenvertreter machten keinen Hehl daraus, dass sie nicht nur an grünen Wasserstoff denken, sondern auch an aus Erdgas gewonnenen blauen Wasserstoff. Bei der Entstehung wird das CO2 abgeschieden und gespeichert (Carbon Capture and Storage, CCS). Der grüne Wasserstoff würde für die vielen Verwender aus Wärmemarkt, Industrie und Verkehr nicht reichen, so Kehler. Umweltorganisationen sehen blauen Wasserstoff und CCS indes kritisch. /ck