Wien (energate) - Der Ausbau von Biogasanlagen könnte ein Konjunkturmotor für Österreich werden, meint Stefan Malaschofsky vom Biogaserzeuger Energieversorgung Margarethen am Moos (EVM). Er fordert daher, das Gasnetz rasch auf Erneuerbare umzurüsten, um das heimische Biomethanpotential nutzen und grünes Gas in die bestehende Infrastruktur einspeisen zu können. Die größte Herausforderung hierbei sei der Bau neuer Biogasanlagen. Sollte die Regierung diese Chance jedoch ergreifen, wirke sich der Ausbau von grünem Gas wie ein Konjunkturpaket aus, so der Betreiber der nach eigenen Angaben größten Biogas-Einspeiseanlage Österreichs. Mehr als 10.000 neue Arbeitsplätze könnten so entstehen.
Grün-Gas-Paket der Regierung
Es brauche Vorreiterprojekte wie in Margarethen am Moos, bekräftige auch Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) bei der Besichtigung der Anlage in Niederösterreich. "Für den Ausstieg von teuer importiertem, fossilem Gas brauchen wir eine Reduktion des Gasverbrauchs und gute Alternativen wie grünes Gas", so die Ministerin. Die Regierung habe in ihrem Programm einen jährlichen Ausbau von grünem Gas um fünf Mrd. kWh festgeschrieben. Derzeit arbeite das Ministerium an der Umsetzung dieses Ziels in einem Grün-Gas-Paket. Dieses soll klare Rahmenbedingungen und einen Fördermechanismus für grünes Gas schaffen und damit für Unternehmen und Investoren eine verlässliche Grundlage sein.
Neben den Neuregelungen für erneuerbaren Strom im Entwurf des Erneuerbaren Ausbau-Gesetzes (EAG) soll daher ein eigenes Gesetz zur Förderung von erneuerbarem Gas folgen. Bereits kurz nach Veröffentlichung des EAG-Entwurfs kam seitens der heimischen Gaswirtschaft Kritik am Fehlen klarer Regelungen zur Einspeisung von grünem Gas ins Gasnetz im Gesetzestext auf (
energate berichtete). Diese wurde daraufhin vom Koalitionspartner ÖVP aufgegriffen und um die Forderung nach neuen rechtlichen Rahmenbedingungen für grünes Gas ergänzt (
energate berichtete). /af