Essen (energate) - Das von RWE geplante Wasserstoffprojekt im niederländischen Eemshaven wird konkreter. Der Essener Energiekonzern hat einen ersten industriellen Abnehmer für den grünen Wasserstoff gefunden. Mit der niederländischen Gesellschaft OCI hat RWE eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Darüber hinaus sei Evonik ein weiterer Interessent, teilte der Konzern mit. Beide Unternehmen planen, in Delfzijl grünen Wasserstoff zur Herstellung nachhaltiger Produkte einzusetzen. Im von OCI betriebenen Werk "BioMCN" könnte der Energieträger zur Herstellung von grünem Methanol zum Einsatz kommen. Dieses soll dann als nachhaltiger Rohstoff für die Chemie oder als alternativer erneuerbarer Kraftstoff im Verkehrssektor Anwendung finden. Wie viel Wasserstoff RWE künftig an beide Unternehmen liefern wird, steht allerdings noch nicht fest.
Mit diesen Vereinbarungen geht RWE den Angaben zufolge den nächsten Schritt zur Entwicklung und Realisierung eines 50-MW-Elektrolyseurs. Je nach Marktentwicklung könnte die Elektrolysekapazität künftig weiter ausgebaut werden, hieß es. Die Elektrolyseanlage will das Unternehmen in Eemshaven direkt an seinen Onshore-Windpark "Westereems" anbinden, der über eine installierte Leistung von 162 MW verfügt. Eine entsprechende Machbarkeitsstudie hatte RWE 2019 gestartet (
energate berichtete). Die endgültige Investitionsentscheidung für das Projekt soll 2021 fallen, die Wasserstoffproduktion könnte dann im Jahr 2024 starten. Das Projekt mit dem Titel "Eemshydrogen" ist Teil einer größeren Initiative zur großangelegten Produktion von Wasserstoff im Norden der Niederlande (
energate berichtete). /ml