Deutlicher Treiber bei der Erzeugung waren laut E-Control Laufwasserkraftwerke. (Foto: Energie AG)
Wien (energate) - Die Stromerzeugung in Österreich ist im gesamten dritten Quartal gestiegen, während der Stromverbrauch zuletzt bereits nahezu das Niveau des Vorjahres erreicht hat. Im September betrug der Stromverbrauch im Inland nach Daten der E-Control 5,5 Mrd. kWh. Das war nur rund ein Prozent weniger als im September vor einem Jahr. Gleichzeitig stieg die Stromproduktion in diesem Monat um zehn Prozent auf 5,9 Mrd. kWh. Das entspreche der größten Steigerung des heurigen Jahres, so die Regulierungsbehörde gegenüber energate. Im Stromhandel sind die Exporte leicht gestiegen und die Importe um über ein Viertel gesunken, sodass unter dem Strich netto ein "Exportüberhang" von 91 Mio. kWh stehe, so die E-Control weiter.
Strom: Erzeugung um zehn Prozent gestiegen
Ein deutlicher Treiber bei der Erzeugung waren demnach Laufwasserkraftwerke: Sie produzierten im September um knapp 35 Prozent mehr Strom als im vergleichsweise schwachen Vorjahreszeitraum. Pumpspeicherkraftwerke kamen um über 26 Prozent mehr zum Einsatz und lieferten 1,5 Mrd. kWh. Auch Windkraftanlagen produzierten im dritten Quartal und im September mehr. Dagegen ist die Stromproduktion von Gaskraftwerken in diesem Monat um 0,6 Mrd. kWh oder um knapp 38 Prozent gesunken. Auch sonst schlägt sich der Ausbau der Erneuerbaren immer stärker in den Bilanzen nieder. Im heurigen Sommer konnte Österreich nach aktuellen Zahlen des Übertragungsnetzbetreibers APG seinen Strombedarf bilanziell ab der 28. Kalenderwoche sechs Wochen hintereinander allein mit Erneuerbaren decken, in der ersten und letzten Septemberwoche ebenfalls.
Energiepreise steigen auch
Eine steigende Tendenz gab es zuletzt auch bei den Energiepreisen. Der monatliche durchschnittliche Spotpreis für Strom in Österreich ist seit seinem Tiefststand im April in Höhe von 18,31 Euro/MWh jeden Monat weiter gestiegen und lag im September bei mehr als 45 Euro, was um ein Fünftel höher war als im selben Monat des Vorjahres. Ende September war an der Energiebörse Epex Spot Strom für Österreich bereits rund 52 Euro/MWh wert. Auch die Gaspreise erholen sich seit Mitte Juni wieder und lagen zuletzt bei über 12 Euro/MWh.
Erdgas: Speicher ähnlich voll wie 2019
Beim Erdgas kam laut E-Control im September eine höhere Speicherentnahme, "moderate Einspeicherungen", geringere Nettoimporte und ein geringerer Verbrauch zusammen. Auf der Ebene der Endkunden ist der Verbrauch im Vergleich zum Vorjahr um knapp ein Viertel auf 4,8 Mrd. kWh gesunken, während sich die Speicherentnahme um 1,5 Mrd. kWh verdoppelt hat. Die Einpressung von Erdgas stieg im selben Zeitraum um ein gutes Fünftel. Insgesamt waren Österreichs Gasspeicher Ende September zu knapp 92 Prozent gefüllt, was um acht Prozent weniger ist als im selben Zeitraum des Vorjahres. /Peter Martens
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