Wiesbaden (energate) - Der Fernwärmeausbau der Wiesbadener ESWE läuft nach Plan. Inzwischen hat der Versorger das städtische Rathaus an sein Wärmenetz angeschlossen. Dabei sei es trotz der andauernden Coronapandemie nicht zu Zeitverzögerungen bei den Baumaßnahmen gekommen, teilte das Unternehmen mit. Stattdessen hat die ESWE "in Rekordzeit" gemeinsam mit Partnern rund 330 Meter doppelläufige Fernwärmeleitungen verlegt und gleichzeitig 300 Meter Gas- und Wasserleitungen erneuert. "Für uns gab es keine Corona-Pause, und wir sind sehr froh, dass wir die Zeit ohne Zwischenfälle effektiv nutzen konnten", erklärt ESWE-Vorstandsmitglied Jörg Höhler. Dass das Unternehmen dabei sogar schneller vorankam als geplant, lag daran, dass im Zuge der Hygieneanordnungen in diesem Jahr viele Veranstaltungen ausgefallen sind, auf die der ursprüngliche Bauplan Rücksicht genommen hatte.
Seit 2016 baut die ESWE das Fernwärmenetz in Richtung Innenstadt aus, wo vor allem kommunale Großabnehmer einen Netzanschluss erhalten sollen (energate berichtete). Der nun vollzogene Anschluss des Rathauses sei ein weiterer Schritt auf dem Weg, die städtischen Liegenschaften nach und nach mit einer klimafreundlichen Energie- und Wärmeversorgung auszustatten, erläuterte Stadtrat Hans-Martin Kessler. Dies spare zusammen mit weiteren Maßnahmen 160.000 Kilogramm CO2 ein, was rund zwei Drittel der bisherigen CO2-Emissionen entspricht. Künftig sollen weitere große Gebäude, wie ein noch im Rohbau befindliches Museum, folgen. Der Anschluss sei für Ende dieses Jahres oder Anfang 2021 geplant. Der Fernwärmeausbau in Richtung Innenstadt hat bisweilen knapp 400.000 Euro gekostet, der Ausbau und die Ertüchtigung der Infrastruktur bildet einen großen Teil der von der ESWE geplanten Investitionen (energate berichtete). /ml