Ettlingen (energate) - Nach mehr als 20 Jahren zieht sich Erdgas Südwest aus dem Erdgastankstellengeschäft zurück. Betroffen seien davon fünf Standorte in Nordbaden und Oberschwaben, teilte der Regionalversorger mit. Das Unternehmen bedauere den Schritt sehr, sagte Projektleiter Pascal Heck: "Unseres Erachtens sind Erdgas und grüne Gase eine sehr gute Lösung für die Dekarbonisierung des Verkehrssektors." Aufgrund des schwierigen Marktumfelds und der Wettbewerbssituation zur E-Mobilität sei eine nachhaltige Bewirtschaftung aber nicht mehr möglich.
Erdgas Südwest betreibt in Nordbaden und Oberschwaben vier eigene Tankstellen. Hinzu kommt ein Kooperationsvertrag mit einer weiteren. Für die Stationen in Weingarten und Merklingen gebe es Interessenten, die sich auf den Betrieb von CNG-Tankstellen spezialisiert haben und die Standorte weiterbetreiben möchten, so das Unternehmen. Ob der Eigentümer der Tankstelle in Ehingen diese nach dem Auslaufen des Kooperationsvertrags weiterführen wird, sei offen. Für die CNG-Stationen in Keltern und Mülhausen sei dagegen das Aus beschlossene Sache. "Für die Kunden hätten wir auch hier gerne eine andere Lösung gefunden", bedauerte Heck.
Wachstum vor allem bei Orangegas und Pitpoint
Im Juli dieses Jahres hatte sich auch die Oldenburger EWE von ihrem Erdgastankstellengeschäft getrennt (
energate berichtete). Käufer war der niederländische Betreiber Orangegas, der sein Portfolio in Deutschland mit einem Schlag um 75 CNG-Stationen auf nunmehr 124 Tankstellen erhöht hat. Nennenswerte Veränderungen gab es in diesem Jahr sonst nur bei der Total-Tochter Pitpoint. Sie steigerte die Zahl ihrer deutschen CNG-Tankstellen von 45 auf 55. Die im Jahr 2018 gegründete Ontras-Tochter Moviatec betreibt mittlerweile elf Stationen, zwei mehr als noch vor einem Jahr. Die Eon Gas Mobil GmbH hat im Jahresvergleich von 107 auf 112 aufgestockt. /tc