Berlin (energate) - Mehr als 40 Prozent der Gasgrundversorger geben die neue CO2-Belastung an ihre Endkunden weiter. Nach Angaben des Vergleichsportals Verivox erhöhen 282 von insgesamt 704 Versorgern ihre Preise um durchschnittlich 6,6 Prozent. Zwei Tage vor dem Stichtag 20. November, bis zu dem die Unternehmen ihre Preisänderungen für den 1. Januar 2021 ankündigen mussten, sah das Bild mit nur 75 Unternehmen beziehungsweise 10 Prozent noch deutlich anders aus (
energate berichtete). Die meisten Unternehmen kündigten tatsächlich erst in den letzten möglichen Tagen Preiserhöhungen an, erläuterte ein Verivox-Sprecher auf energate-Nachfrage.
Grund für die steigenden Gaspreise ist vor allem der neue CO2-Preis. Ab Januar 2021 werden Unternehmen aus den Bereichen Wärme und Verkehr verpflichtet, Verschmutzungsrechte für zunächst 25 Euro pro Tonne zu kaufen. Gleichzeitig steigen die Gasnetzentgelte um durchschnittlich zwei Prozent an. Manche Versorger verzichten bewusst auf Preiserhöhungen und kommunizieren dies auch ihren Kunden. Bei anderen wird erst eine spätere Weitergabe der neuen Belastung zum 1. Februar oder 1. März erfolgen, da die Unternehmen noch intern mit Preisblättern und Kundenkommunikation beschäftigt sind.
Homeoffice: plus 45 Euro im Einfamilienhaus
In Corona-Zeiten mit mehr Homeoffice wirken sich die höheren Heizkosten stärker auf den Geldbeutel aus. Das Vergleichsportal rechnet im Durchschnitt mit einer höheren Grundheizlast von etwa vier Prozent. Eine Familie mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh muss daher rund 45 Euro mehr einplanen. /mt
Mit dem CO2-Preis für Wärme und Verkehr befasst sich auch der kommende energate-Webtalk am 8. Dezember um 14.30 Uhr.