Zürich/Hellisheidi (energate) - Das schweizerische Unternehmen Climeworks hat in Island mit dem Bau einer CO2-Filteranlage begonnen. Diese kombiniert die sogenannte Direct-Air-Capture-Technologie von Climeworks mit der unterirdischen Speicherung von CO2. Pro Jahr soll die Anlage mit dem Namen "Orca" 4.000 Tonnen CO2 aus der Luft entfernen. Damit ist sie Climeworks zufolge derzeit die größte Direct-Air-Capture-and-Storage-Anlage der Welt.
Um "Orca" zu errichten, hatte Climeworks bereits im Sommer Verträge mit Carbfix und On Power geschlossen. Carbfix ist in der Untergrundmineralisierung von CO2 aktiv, On Power betreibt ein isländisches Geothermiekraftwerk in Hellisheidi. In dessen Nähe wird die Anlage gebaut. Das bedeute, dass die gesamte Energie für den Betrieb von Orca ausschließlich aus erneuerbaren Quellen stammen werde, so Climeworks. Der Baubeginn der Anlage sei ein wichtiger Meilenstein für Climeworks, sagte Christoph Gebald, Co-CEO und Co-Founder von Climeworks. Orca zeige, dass eine skalierbare und reine Carbon-Dioxide-Removal-Technologie mit Direct Air Capture möglich sei.
Weitere und größere Anlagen geplant
Die erste Phase des Baus von Orca soll voraussichtlich Ende des Jahres umgesetzt sein, heißt es. Sie beinhaltet die Infrastruktur und das Fundament für die neue Generation der Climeworks-Kollektoren. Die zweite Phase deckt die Installation der Anlage und der Maschinen ab und soll voraussichtlich im Frühjahr 2021 abgeschlossen sein. Orca soll dann sowohl im Namen von Organisationen und Institutionen als auch von Privatpersonen CO2 aus der Atmosphäre entfernen.
An diesem sogenannten Carbon-Dioxide-Removal-Service von Climeworks haben sich bisher über 3.000 Privatpersonen aus 54 Ländern per Abonnement beteiligt. Hinzu kommen diverse Firmen, mit denen Climeworks separate Verträge abgeschlossen hat. Von energate auf die Zielsetzung bezüglich der Abozahlen angesprochen, schreibt Climeworks, diese sei nach oben offen. Und: "Auch wenn wir die gesamte Carbon-Dioxide-Removal-Kapazität von Orca verkauft haben, werden uns Abos und Firmenkunden dabei helfen, die nächste größere Anlage zu realisieren." Es seien bereits weitere und auch größere Anlagen in Planung, wie Climeworks gegenüber energate ausführte. Genaue Standorte seien noch nicht bestimmt. Aber neben Island kämen auch andere Optionen in Frage. /ms