Stuttgart (energate) - Der Technikkonzern Bosch will die Herstellung von stationären Brennstoffzellen in den industriellen Maßstab überführen. Bis 2024 soll über verschiedene Standorte verteilt eine Serienfertigung dezentraler Kraftwerke auf Basis der Festoxidbrennstoffzellen-Technologie (SOFC) entstehen. Dazu vertieft das Unternehmen seine Kooperation mit dem britischen Hersteller Ceres Power, an dem Bosch seit 2018 eine Beteiligung hält (
energate berichtete). Die Fertigungskapazität soll ein Volumen von 200 MW erreichen, teilte Bosch mit. Die Investitionen belaufen sich demnach auf einen dreistelligen Millionenbetrag. Die Produktion soll an den Standorten Bamberg (Bayern), Wernau (Baden-Württemberg) und Homburg (Saarland) verteilen.
Zahlreiche Einsatzmöglichkeiten
In Kooperation mit Ceres Power hatte Bosch die SOFC-Technologie in den vergangenen Jahren erprobt und weiterentwickelt. Das Unternehmen erwartet bis 2030 einen Markt mit einem Volumen von rund 20 Mrd. Euro für dezentrale Energieerzeuger ."Wir sehen die hocheffiziente Festoxid-Brennstoffzelle als einen wesentlichen Baustein für eine nachhaltige Energieversorgung", erklärte Christian Fischer, Bosch-Geschäftsführer für die Bereiche Energy & Building Technology. Vermarkten möchte das Unternehmen die Technologie in Form "kleiner dezentraler, vernetzbarer Kraftwerke", die in "Städten, Fabriken, Gewerbe und Handel, Rechenzentren und im Bereich Elektroladeinfrastruktur" zum Einsatz kommen sollen.
Als zentrale Vorteile der Brennstoffzelle gelten insbesondere der geringe Emissionsausstoß, insbesondere von Stickoxiden, sowie die hohe Energieeffizienz. Bosch gibt für die entwickelte Brennstoffzelle einen Gesamtwirkungsgrad von mehr als 85 Prozent an. Zudem seien die Anlagen "bereits jetzt wasserstofffähig für das Energiesystem von morgen". /rb