Brüssel (energate) - Die EU-Kommission hat ihre Strategie für eine klimafreundliche Mobilität vorgelegt. Damit will sie die verkehrsbedingten Emissionen in den Mitgliedsstaaten bis zum Jahr 2050 um 90 Prozent senken. Mit insgesamt 82 Initiativen solle die "Vision" einer "umweltfreundlichen, intelligenten und erschwinglichen Mobilität" Wirklichkeit werden, heißt es in dem Strategiepapier.
Ausweitung des Emissionshandels
Einige Initiativen sollen beispielsweise die Nachhaltigkeit in dem Sektor fördern. Die Kommission will etwa die Verbreitung emissionsfreier Fahrzeuge, Schiffe und Flugzeuge sowie erneuerbarer und CO2-armer Kraftstoffe plus Ladeinfrastruktur vorantreiben. Als weitere Maßnahme kündigt sie an, Preisgestaltung und Steuern im Verkehr auf den Prüfstand stellen zu wollen. CO2 solle bepreist und eine "verkehrsträgerübergreifend faire und effiziente Preisgestaltung" geschaffen werden. Auch einen Vorschlag zur Ausweitung des bestehenden Emissionshandels auf die Bereiche Luft- und Seefahrt will die Kommission vorlegen.
Damit die Verkehrswende in der EU "auf Kurs bleibt", hat sie Etappenziele ausgegeben. Bis 2030 sollen auf Europas Straßen mindestens 30 Mio. emissionsfreie PKW unterwegs sein. Dieses Ziel hatte sich auch schon in einem kürzlich bekannt gewordenen Entwurf der Strategie wiedergefunden (
energate berichtete). Weiter soll in dem Zeitraum unter anderem der Linienverkehr auf Strecken unter 500 Kilometern klimaneutral sowie emissionsfreie Schiffe marktreif werden. Mittelfristig, bis 2035, soll es darüber hinaus emissionsfreie Großflugzeuge zu kaufen geben. Bis 2050 plant die EU, dass dann "fast alle PKW, Lieferwagen, Busse und neue LKW" emissionsfrei sind.
BDEW plädiert für CO2-Steuer
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hält die breit angelegte Strategie für richtig. Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung, mahnte aber an, dass der Hochlauf der Fahrzeuge und der Ausbau der Lade- und Tankinfrastruktur Hand in Hand erfolgen müsse. Eine Ausweitung des EU-Emissionshandels auf den Verkehr sieht sie außerdem kritisch: Dies sollte zunächst über das Instrument einer Steuer abgebildet werden. Die "Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität" sowie der Aktionsplan mit 82 Initiativen ist
online als PDF verfügbar. /dz