Jeder Euro an Förderung in die Windkraft bringt dem Staat 1,60 Euro an Rückflüssen, zeigt die Rechnung der WU Wien. (Foto: IG Windkraft)
St. Pölten (energate) - Die finanziellen Rückflüsse an den österreichischen Staat aus jeder installierten Windkraftanlage übersteigen das Förderungsvolumen um 165 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag der IG Windkraft. Mit jedem in der Windkraft eingesetzten Fördereuro erhalte der Staat 1,60 Euro zurück, rechnete Josef Baumüller von der WU Wien im Rahmen einer Pressekonferenz vor. Allein die Steuern und Abgaben, welche Windkraftbetreiber jährlich abführen, entsprechen rund 50 Prozent des Fördervolumens über eine Laufzeit von 20 Jahren.
Durch die zusätzlichen Arbeitsschritte Planung, Bau, Betrieb und Abbau von Anlagen würden weitere 15 Prozent des Fördervolumen oder eine halbe Mio. Euro jährlich an Wertschöpfung an den österreichischen Steuerzahler zurückfließen. Die restlichen 100 Prozent an Rückflüssen entstünden durch Einsparungseffekte im Bereich von nicht benötigten CO2-Zertifikaten. All diese Faktoren des Windkraftausbaus brächten nicht nur einen ökologischen, sondern auch einen finanziellen Mehrwert für die Volkswirtschaft, schreibt der Experte in seiner Studie.
Regionale Finanzierung und Wertschöpfung
Angesichts der vorgelegten Zahlen zeigt sich Lukas Püspök, vom burgenländischen Windkraftprojektierer Püspök Group ebenfalls darüber erfreut, dass größtenteils heimische und vor allem regionale Banken als Finanzierer von Windkraftprojekten auftreten. Zudem dürfe man neben dem hohen anfänglichen Investitions- auch nicht den signifikanten Personalaufwand im Zuge des Windkraftausbaus vernachlässigen. Dies bedeute langfristig neue geschaffene "grüne" Jobs mit einer Perspektive von mindestens 20 Jahren. Diese trügen ebenfalls zur regionalen Wertschöpfung bei.
Ein anderer Effekt käme beim Abbau von Altanlagen zum Tragen: Im Sinne einer Kreislaufwirtschaft würden nämlich 100 Prozent der alten Bauteile wieder einer neuen Verwendung zugeführt, sagt Püspök. Hier seien wiederum heimische Unternehmen federführend. Rechne man alle diese Faktoren des Windkraftausbaus hinzu, so ergebe sich sogar eine Verdopplung der Wertschöpfung in Bezug auf die eingesetzten Fördermittel, ist Püspök überzeugt.
Turbo für den Klimaschutz
"Windkraftausbau ist ein Turbo für die Volkswirtschaft und bringt eine positivere Bilanz für den österreichischen Staatshaushalt und natürlich auch für den Klimaschutz", betonte auch Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft. Sollte die Windkraft in Österreich bis 2030 auf zehn Mrd. kWh anwachsen, bedeute dies den Bau von 1.200 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 5.000 MW und einer Investitionssumme von über sechs Mrd. Euro, so Moidl. Zeitweise würden auf den Baustellen über 30.000 Menschen Beschäftigung finden und 3.000 Arbeitsplätze langfristig geschaffen werden. /af
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