Bayreuth/Allendorf (energate) - Der Heizungsbauer Viessmann und der Übertragungsnetzbetreiber Tennet wollen Wärmepumpen in das Stromnetz einbinden und zusammen mit Speichern zu einem virtuellen Kraftwerk bündeln. Dazu starten sie im kommenden Jahr das Pilotprojekt "Viflex", das auch auf die Blockchain-Technologie zurückgreift. Das Vorhaben solle das Stromnetz entlasten und dafür sorgen, dass erneuerbarer Strom nicht "weggeworfen" werden müsse, teilten die Unternehmen mit. Für die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung in Wohngebäuden spielten Wärmepumpen eine zentrale Rolle. Mit dem Pilotprojekt solle erprobt werden, Flexibilitätspotenziale von Wärmepumpen für das Engpassmanagement im Stromnetz zu nutzen. Kunden könnten bei einer Teilnahme am Projekt zudem Stromkosten einsparen.
Blockchain-Technologie für Systemdienstleistungen
Der Fahrplan der Wärmepumpen werde dabei mit den Anforderungen des Übertragungsnetzbetreibers abgeglichen: Diese würden möglichst dann betrieben, wenn auf Grund von Engpässen im Stromnetz zum Beispiel Windenergieanlagen abgeregelt werden müssten. Stattdessen würden die in virtuellen Kraftwerken gebündelten Wärmepumpen Strom aufnehmen. Sie könnten so einen Beitrag zur Netzstabilität leisten. Tennet hat gemeinsam mit anderen europäischen Übertragungsnetzbetreibern eine länderübergreifende Blockchain-basierte Datenplattform entwickelt. Die Equigy Crowd Balancing Plattform soll die zahlreichen neuen Anlagen automatisiert in die Prozesse der Netzbetreiber und Marktteilnehmer einbinden (
energate berichtete). Auch dies soll dabei helfen, den erneuerbaren Strom optimal zu nutzen. /ck