Wien (energate) - Kurz vor Weihnachten bleibt der Anteil der erneuerbaren Energien am heimischen Strommix relativ hoch. Am vergangenen Wochenende lieferten Erneuerbare trotz Winterzeit 71 Prozent der gesamten Stromerzeugung im Land und hatten einen Anteil von 52 Prozent am Verbrauch. Zu Wochenbeginn betrug der Anteil der Erneuerbaren 65 Prozent an der Erzeugung und 46 Prozent am Verbrauch. Das teilte der Bilanzgruppenkoordinator APCS mit. Mit fossilen Energieträgern im Inland erzeugter Strom machte knapp 35 Prozent der Stromproduktion aus. Inländisch erzeugter Strom lieferte insgesamt aber nur 69,9 Prozent des Endverbrauchs. 30,1 Prozent kamen als Stromimporte aus dem Ausland.
2020: Erneuerbare zeitweise über 100 Prozent
Insgesamt konnte Österreich Im Jahr 2020 seinen Strombedarf bilanziell betrachtet zwölf Wochen lang mit Erneuerbaren decken, wie Zahlen des Übertragungsnetzbetreibers APG zeigen. Nach sechs Wochen im ersten Halbjahr kamen von Anfang Juli bis Ende Oktober sechs weitere Wochen hinzu (
energate berichtete). Ende August erreichte der Anteil der Erneuerbaren im heimischen Strommix Rekordwerte. Am 31. August, einem Montag, stieg die in Österreich insgesamt produzierte Energiemenge auf rund 191,1 Mio. kWh. Davon lieferten Erneuerbare 179,5 Mio. kWh, während der Verbrauch nur 158,8 Mio. kWh betrug. Das heißt, im Verhältnis zum Stromverbrauch lieferten Erneuerbare 113 Prozent (
energate berichtete).
Der wichtigste Faktor war, wie traditionell in Österreich, die Wasserkraft und insbesondere die Wasserführung der Donau. Heuer lag die Wasserführung der Donau an vereinzelten Tagen bis zu 40 Prozent über dem langjährigen Schnitt, führt die APG aus. Gegen Jahresende dagegen wird die Wasserführung schwächer, während der Stromverbrauch steigt. Daher sei es im letzten Quartal des Jahres schwieriger, den Verbrauch bilanziell vollständig mit Strom aus Erneuerbaren zu decken, so die APG. In den kälteren Monaten steigen daher auch die Stromimporte. /pm