Noch dauere die Analyse des Störungshergangs an, erklärte die APG. (Foto: APG, Christoph Oberschneider)
Wien (energate) - Am Nachmittag des 8. Jänner ist es gegen 14 Uhr zu einer Störung im europäischen Hochspannungsnetz gekommen. Diese führte zu einer Unterfrequenz mit einer kurzfristigen Frequenzabweichung von rund 260 Millihertz (mHz) unter die Marke von 49,75 Hertz, berichtet der österreichische Übertragungsnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG). Die Analyse des Störungshergangs sei noch nicht abgeschlossen, doch sei der Ausgangspunkt der Störung außerhalb von Österreich lokalisiert worden. Offenbar war ein Stromausfall in Rumänien verantwortlich. Dank einer umgehenden und abgestimmten Zusammenarbeit der Übertragungsnetzbetreiber und der europaweit etablierten Schutzmechanismen sei der Normalbetrieb innerhalb von rund einer Stunde wiederhergestellt worden, erklärt die APG. Laut der Österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge handelte es sich um die schwerste Störung im europäischen Stromnetz seit mehr als 14 Jahren.
Knapp am Blackout vorbei
Wien Energie ist mit Verweis auf die APG der Überzeugung, dass Europa nur knapp einem Blackout entgangen sei. Dass es nicht zum Äußersten gekommen sei, habe auch an den zahlreichen österreichischen Kraftwerken der Netzreserve gelegen, die Energie zu Netzstabilisierung geliefert hätten, so der Energieversorger. Die Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen von Wien Energie liefen auf Hochtouren, um solche Situationen zu verhindern.
240 Noteinsätze pro Jahr
Laut dem Energieversorger führt der vermehrte Ausbau von erneuerbaren Energien und die damit verbundene volatile Erzeugung von zum Beispiel Wind- und Sonnenstrom dazu, dass die Stromnetze immer stärkeren Schwankungen ausgesetzt sind. So habe sich die Zahl von Noteinsätzen in den letzten Jahren von rund 15 auf bis zu 240 pro Jahr erhöht, erklärte Wien Energie. Bei den Einsätzen werde die Stromerzeugung zur Netzstabilisierung kurzfristig hochgefahren. /af
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