Biokraftstoffe sind auch künftig umweltfreundlicher als E-Fuels. (Foto: Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie)
Berlin (energate) - Der durch E-Fuels hervorgerufene CO2-Ausstoß wird in Deutschland im Jahr 2050 rund 76 Mio. Tonnen betragen. Dies entspräche mehr als 40 Prozent des derzeitigen CO2-Ausstoßes der heimischen Industrie. Zu diesem Ergebnis kommen auf dem aktuellen politischen Rahmen basierende Berechnungen, die Ilkka Hannula vom "VTT Technical Research Centre of Finland" bei einer Branchenkonferenz zu alternativen Kraftstoffen in Berlin vorgestellt hat. Strombasierte Kraftstoffe seien ihm zufolge nur als Lückenschluss zwischen der übriggebliebenen Nachfrage nach fossilen Kraftstoffen und den Nullemissionszielen zu begreifen.
Strombedarf von 565 TWh
Ausgehend von einer E-Fuels-Nachfrage von 19,5 Mio. Tonnen Öläquivalente (Mtoe) hätten diese Kraftstoffe im Jahr 2050 in Deutschland einen jährlichen Strombedarf von 565 TWh. Dieser entspräche fast dem Doppelten der derzeitigen CO2-neutralen Stromerzeugung und falle zusätzlich zu in anderen Bereichen benötigtem Strom an, der ebenfalls zu dekarbonisieren wäre. Die begrenzten Ressourcen nicht fossiler Stromerzeugung und der CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS) könnten unter den aktuellen politischen Rahmenbedingungen hierzulande nicht für eine vollständige Dekarbonisierung der E-Fuels bis 2050 sorgen. Hier wäre ein erheblicher Ausbau der CO2-neutralen Stromerzeugung vonnöten.
Biokraftstoffe bis 2040 im Vorteil
Biokraftstoffe hätten demzufolge kurz- und mittelfristig ein weitaus größeres Potenzial, zur Treibhausgasminderung beizutragen. Sie würden bereits jetzt und insbesondere bis 2040 den besten Beitrag zur CO2-Reduktion im Mobilitätssektor leisten. Die Analysen des VTT gehen weltweit von einer flächendeckenden Einführung der E-Fuels ab 2030 aus. Doch auch eine schnellere Verbreitung würde nichts am Umweltvorteil der Biokraftstoffe ändern. Es seien eher elektrische Antriebe, die laut VTT ab etwa 2040 mit den Biokraftstoffen gleichziehen werden, und Fortschritte in der Energieeffizienz, die noch größere Minderungspotenziale entfalten könnten. /ne
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