Elektrifizierung ist in der Autobranche ein großer Treiber für die Digitalisierung. (Foto: Renault Deutschland AG)
Berlin (energate) - Die Coronakrise hat die Digitalisierung in vielen Bereichen beschleunigt. Eine aktuelle Studie des Capgemini Research Institute zeigt nun: Seit 2018 hat sich der Anteil an Unternehmen, welche die digitale Transformation angehen, verdoppelt. Knapp zwei Drittel der Unternehmen weltweit verfügen heute über die digitalen Fähigkeiten (60 %) und Führungskompetenzen (62 %), die für eine erfolgreiche Umsetzung der digitalen Transformation erforderlich sind. Im Jahr 2018 lag der Anteil in beiden Bereichen noch bei jeweils 36 Prozent. Den größten Zuwachs bei den digitalen Fähigkeiten verzeichnet der Studie zufolge der Automobilsektor - dieser konnte seinen Anteil von 32 Prozent im Jahr 2018 auf nun 69 Prozent steigern. "Erhöhte Investitionen in Bereichen wie autonomes Fahren, Mobilität, Elektrifizierung und Konnektivität haben besonders die Innovation der Geschäftsmodelle beschleunigt", so die Studienautoren. Insgesamt hat dennoch der Einzelhandel mit 73 Prozent die Nase vorn, an zweiter Stelle folgt die Telekommunikationsindustrie mit 71 Prozent. Der Automobilsektor belegt schließlich Platz drei.
Digitalisierungs-Graben größer als zuvor
Um zu verstehen, wie Unternehmen ihre digitalen Fähigkeiten in den vergangenen zwei Jahren weiterentwickelt haben, betrachtete die Studie die vier Kategorien Talent und Organisation, Operations, Innovation von Geschäftsmodellen sowie Kundenerfahrung. Die Capgemini-Studie für 2020 ergab im Vergleich zur im Jahr 2018 durchgeführten Studie zur Digitalisierung, dass zwar inzwischen alle Unternehmen bei der digitalen Transformation besser abschneiden. Die Unternehmen, die bei den digitalen Kompetenzen und Führungsfähigkeiten führend sind, konnten den Abstand zu ihren Wettbewerbern jedoch vergrößern. "Die Coronapandemie hat diese Entwicklung beschleunigt und angesichts der Dringlichkeit von Veränderungen sind Unternehmen enthusiastischer und optimistischer geworden, was den Reifegrad ihrer Fähigkeiten angeht", bilanzieren die Studienautoren und fügen hinzu: "Zudem haben sich die Unternehmen seit 2018 Zeit genommen, die Herausforderungen zu evaluieren, die dem Erfolg im Wege stehen." Unter anderem haben sie laut Studie ihre Investitionen in die digitale Transformation erhöht, die Einführung neuer Technologien verstärkt und einen neuen Fokus auf die Bereiche Talent und Kultur gelegt.
"Die Fortschritte, die beim Aufbau der notwendigen digitalen Kompetenzen und Führungsfähigkeiten in nur zwei Jahren gemacht wurden, sind bemerkenswert", so Claudia Crummenerl, Managing Director "People and Organization" bei Capgemini Invent. Das anhaltend hohe Tempo der technologischen Innovation und der Disruption von Geschäftsmodellen in den letzten zwei Jahren hätten diesen Fortschritt möglicherweise vorangetrieben. "Verstärkt wurde diese Entwicklung zudem durch die Covid-Pandemie, die viele Unternehmen dazu zwingt, sich neu zu erfinden", so Crummenerl. /nl
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