Wien (energate) - Die Stadt Wien startet einen massiven Erneuerbaren-Ausbau und verfünffacht bis zum Jahr 2026 die Solarstrom-Produktion. Dabei soll die Gesamtleistung der PV-Anlagen von derzeit 50 auf 250 MW steigen, bis 2030 auf 800 MW. Dafür braucht es Photovoltaik-Flächen von 100 Fußballfeldern pro Jahr. Die Förderungen werden von bisher 1 Mio. Euro auf 3 Mio. Euro pro Jahr aufgestockt.
"Wir werden, wo immer es möglich ist, PV-Anlagen auf öffentlichen und stadtnahen Gebäuden und Flächen errichten", sagte Czernohorszky. Durch die Solaroffensive sind mehr als 1.200 Jobs gesichert, so der Klimastadtrat. Außerdem richtet die Stadt Wien laut eigener Auskunft eine neue Servicestelle ein. Genehmigungen für private PV-Anlagen sollen künftig rasch und unbürokratisch ablaufen. Die Stadtregierung hat die ehrgeizigen Ziele bereits in ihrem Regierungsprogramm festgelegt. Bis 2040 soll Wien CO2-neutral werden. Ein zentraler Punkt dabei ist laut dem SPÖ-Politiker die Verdoppelung der erneuerbaren Energien in den nächsten zehn Jahren.
25.000 Bäume gegen Klimakrise und Hitze
Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) will Wien als Klima-Vorbild positionieren. Er kündigte die "größte Grünraum-Offensive an, die die Stadt bisher gesehen hat". Der Stadtentwicklungsplan 2035 sieht den Bau von 400.000 Quadratmeter großen, neuen Grünanlagen und Parks vor. 25.000 neue Bäume sollen gepflanzt werden. Die Stadt werde, so Ludwig, bei der Anpassung an den Klimawandel "an den großen Schrauben drehen". Aktuell entfallen bereits 53 Prozent der Stadtfläche auf Grünraum.
Budget 2021: 1 Mrd. Euro für klimawirksame Maßnahmen
Das im Wiener Gemeinderat beschlossene Budget 2021 sieht Klimaschutz-Förderungen von 1 Mrd. Euro für dieses Jahr vor. Dazu zählen unter anderem der Erneuerbaren-Ausbau, thermische Wohnhaus- und Heizungsanlagensanierung, Errichtung von Grünflächen sowie Kühlungsmaßnahmen bei urbanen Hitzeinseln (
energate berichtete).
Ex-Bildungsstadtrat Czernohorszky ist seit Dezember 2020 für das Ressort Klimaschutz und Umwelt verantwortlich. Er folgt auf Vizebürgermeisterin und Klimastadträtin Birgit Hebein (Grüne). /imk