Für die Stahlbranche bietet Wasserstoff eine Möglichkeit zur Dekarbonisierung. (Foto: Salzgitter AG)
Berlin (energate) - Grüner Wasserstoff soll nach dem Willen der Bundesregierung die CO2-Emissionen in der Stahlbranche massiv senken. Unklar bleibt dabei, wie der wachsende Bedarf gedeckt werden soll. Das zeigt eine Antwort der Bundesregierung auf eine Antwort der FDP-Bundestagsfraktion zur Umsetzung des Handlungskonzeptes Stahl. Das Konzept, das die Bundesregierung im Sommer 2020 beschlossen hatte, hat unter anderem die Umstellung der Herstellungsverfahren auf CO2-arme Prozess zum Inhalt. "Für die Stahlindustrie ist dabei insbesondere eine Förderung von Direktreduktionstechnologien mit Erdgas oder Wasserstoff interessant", heißt es in der Antwort.
Enormer Bedarf für komplette Umstellung
Darin beziffert sie den Bedarf an Wasserstoff für eine komplette Umstellung der Herstellungsprozesse auf 2 Mio. Tonnen pro Jahr. Zum Vergleich: mit dem vorgesehenen Ausbau der Elektrolysekapazitäten in Deutschland auf 5.000 MW bis 2030 lassen sich laut Bundesregierung pro Jahr 0,42 Mio. Tonnen jährlich herstellen. Die absehbare Lücke müssten Importe decken. Ziel bleibe "grünen Wasserstoff zu nutzen, für diesen einen zügigen Markthochlauf zu unterstützen sowie entsprechende Wertschöpfungsketten zu etablieren", heißt es in der Antwort weiter.
Die Umstellung der Produktionsprozesse unterstützt die Bundesregierung mit mehreren milliardenschweren Förderprogrammen, allein 1,5 Mrd. Euro stammen aus dem Konjunkturprogramm der Bundesregierung, die über das IPCEI-Wasserstoff fließen sollen. Fördergelder kommen auch aus dem mit 2,5 Mrd. Euro ausgestatteten Programm "Dekarbonisierung in der Industrie", 0,5 Mrd. davon für Carbon Contracts for Difference, die höhere Betriebskosten durch den Einsatz von grünem Wasserstoff ausgleichen sollen. Weitere Instrumente könnten mit dem Abschlussbericht zum Handlungskonzept Stahl beschlossen werden, dies soll auch "konkrete Maßnahmen zur Unterstützung der deutschen Stahlindustrie für eine CO2-ärmere Produktion umfassen", heißt es in der Antwort. /kw
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