Vorort-Treffen sind kaum möglich aber der Erfahrungs- und Ideenaustausch findet online statt. (Foto: BKW Energie AG)
Paderborn (energate) - Der Regionalversorger Westfalen Weser hat zwei kommunale Effizienznetzwerke gestartet und arbeitet an einem dritten. Bisher hat das rekommunalisierte Unternehmen 20 Städte und Gemeinden aus seinem eigenen Gesellschafterkreis in Ostwestfalen-Lippe überzeugt. "Mit LED-Beleuchtung und effizienten Wärmepumpen allein ist es nicht mehr getan", sagte Michael Wippermann, Prokurist bei Westfalen Weser. Die Themen der Netzwerkarbeit seien inzwischen breiter gewählt - darunter grüne Wärme, nachhaltige Mobilität oder CO2-Bilanzierung.
Kommunen sind von den Fördergeldern im Rahmen der "Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutznetzwerke", organisiert durch die Dena, ausgeschlossen. Stattdessen eröffnet die 2019 neu aufgelegte Kommunalrichtlinie Chancen, für deren Bewilligung der Projektträger Jülich bundesweit zuständig ist. Da die Anträge und Verfahren recht komplex sind, hat Westfalen Weser den Netzwerk-Spezialisten Green Navigation an Bord genommen. "Westfalen Weser ist eines der wenigen EVU, die die Gunst der Stunde erkannt haben", sagte Geschäftsführerin Vera Schürmann zu energate. Die Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit sei mit 60 Prozent der Netzwerkkosten durchaus attraktiv. Energieversorger könnten mit den Netzwerken ihre Kooperation mit den Kommunen stärken oder neue Ansatzpunkte finden.
Corona erschwert Netzwerktreffen
Die Struktur der Netzwerke ist bestimmt durch die Kommunalrichtlinie: drei Jahre Laufzeit, vier Treffen pro Jahr, mindestens sechs Teilnehmer und die Festlegung zielgerichteter Maßnahmen, die von nachgewiesenen Fachberatern begleitet werden. Nach drei Jahren Laufzeit sollen alle teilnehmenden Städte und Gemeinden Erfolge verzeichnen können, die als eingespartes CO2
auszuweisen sind. Neben Green Navigation arbeitet auch ein zweiter externer Partner, die Target GmbH mit Sitz in Hameln mit, die sich auf Emissionseinsparungen, klimaneutrale Quartiere und Energieeffizienznetzwerke spezialisiert hat.
Die Coronapandemie habe die Netzwerkarbeit nicht gerade einfacher gemacht, erläuterte Schürmann auf energate-Nachfrage. Ein erstes Netzwerktreffen konnte zwar noch in Präsenz stattfinden, bei dem kommunale Vertreter E-Autos und Lastenfahrräder vor Ort testeten. Mit steigenden Coronazahlen und dem ersten Lockdown mussten die meisten Energieeffizienznetzwerke eine Zwangspause einlegen. Inzwischen habe sich die Einsicht unter Dezernatsleitern und anderen Mitarbeitern der Verwaltung verbreitet, dass Onlinetreffen über Effizienzmaßnahmen und grüne Beschaffungswege besser seien als die Hände in den Schoß zu legen, so Schürmann. Auch Green Navigation arbeitet an einem ersten kommunalen Energieeffizienznetzwerk unter eigener Regie. /mt
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