Wien (energate) - Die Strompreise in Österreich steigen. Grund dafür sind Verteuerungen vor allem bei den Steuern und Abgaben sowie bei den Netzentgelten und kaum bei den Energiepreisen. Nach Berechnungen der E-Control, die energate vorliegen, musste ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh im Jänner 2021 rund 797 Euro für Strom ausgeben, das waren um 3,43 Prozent mehr als vor einem Jahr. Aktuell setzen sich die Strompreise aus den Energiekosten mit 36 Prozent, den Netznutzungsentgelten mit 25 Prozent sowie aus Steuern und Abgaben zusammen, wobei die Umsatzsteuer 17 Prozent und die Ökostromkosten 12,3 Prozent ausmachen. Diese Bestandteile des Strompreises sind im Jahresabstand österreichweit gestiegen: am stärksten die Steuern und Abgaben mit 11 Prozent, der Netzpreis mit knapp 2 Prozent und der Energiepreis mit 0,7 Prozent.
Als Grund für den Anstieg der Netzentgelte, die von der E-Control genehmigt werden müssen, gibt die Regulierungsbehörde eine große Reihe anstehender Investitionen in der Branche an. Auch der jährliche Ökostromförderbeitrag, der die Differenz zwischen den Großhandelspreisen und den Einspeisetarifen ausgleicht, steigt heuer von 93 auf 111 Euro, wobei hier noch Biomasseförderbeiträge fällig werden, die je nach Bundesland variieren, etwa von 23 Cent in Tirol bis zu 9,65 Euro in Kärnten.
Stromkosten in Kärnten am höchsten
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Betrachtet man die Stromkosten der einzelnen regionalen Landesenergieversorger, so musste ein durchschnittlicher Haushalt im Jänner 2021 in Kärnten 915 Euro für zwölf Monate Strombezug zahlen (plus 5,3 Prozent), im Burgenland 833 Euro (plus 4,6 Prozent), in Oberösterreich 831 Euro (plus 2,4 Prozent), in der Steiermark 809 Euro (plus 2,8 Prozent), in Wien 805 Euro (plus 5 Prozent), in Niederösterreich 793 Euro (plus 3,3 Prozent), in Salzburg 760 Euro (plus 2,8 Prozent), in Tirol 741 Euro (plus 9,6 Prozent) sowie am wenigsten in Vorarlberg mit 686 Euro (plus 9,5 Prozent).
Energieagentur: Starker Anstieg des Gaspreisindex ÖGPI
Die Preise für Strom im Großhandel dürften heuer stabil bleiben, heißt es bei der E-Control gegenüber der Austria Presseagentur. Bei den Gaspreisen erwartet die Österreichische Energieagentur dagegen einen deutlichen Anstieg: So steigt der von der Energieagentur berechnete österreichische Gaspreisindex ÖGPI im Februar 2021 im Vergleich zum Vormonat Jänner um 13,9 Prozent. Gegenüber Februar 2020 liegt er um 9,6 Prozent höher. Der dazu berechnete Index, der im Jahresabstand 47,30 Punkte betragen hat, steigt damit im heurigen Februar auf 73,80 Punkte. /pm