Wien (energate) - Drei Wochen nach dem Start der Einspeisetarifförderung für Photovoltaikanlagen haben rund die Hälfte der 3.500 eingereichten Projekte eine Förderzusage erhalten. Für die andere Hälfte der PV-Projekte mit insgesamt rund 200-MW-Leistung fehlten jedoch weitere Fördermittel, sagt Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender des Verbands Photovolatic Austria. Zwar entspreche das aktuelle Förderbudget jenem der Vorjahre, jedoch sei es nicht an die neuen Klimaziele des Bundes und einen Zubau von elf GW PV-Leistung bis 2030 angepasst.
Rasches EAG oder Budgetaufstockung im Ökostromgesetz
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Um die im Rahmen der Tarifförderungen nicht berücksichtigten und baureifen Projekte umzusetzen, brauche es rasch die erforderlichen Rahmenbedingungen durch das nach wie vor in Bearbeitung befindliche Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG). Andernfalls plädiert PV Austria für eine Budgetaufstockung im Rahmen des Ökostromgesetz, so Paierl. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) gab sich indes am Rande einer Presskonferenz zuversichtlich, das EAG in den nächsten Wochen in den parlamentarischen Prozess schicken zu können, vermeldet die APA. Im Jänner 2021 gab Gewessler bekannt, die Förderungen für neue PV-Anlagen auf 100 Mio. Euro zu verdoppeln. Zusätzlich wurden Anlagen bis zu 50 kW in den Förderkreis mit aufgenommen (energate berichtete).
PV Austria fordert im EAG zudem vergleichbare Förderbedingungen für Dachanlagen. Daher seien gesonderte Fördermittel auszuweisen, die Ausschreibungsrunden je nach Anbringungsart und Anlagengröße durchzuführen und die Förderung für eingespeisten Strom auch für kleinere Anlagen unter 20 kW zur Verfügung zu stellen.
Opposition distanziert sich von EAG-Verzögerung
SPÖ Energiesprecher Alois Schroll zeigt sich angesichts der Ankündigung von Ministerin Gewessler, dass das EAG in den nächsten Wochen im Parlament behandelt werden, soll zwar optimistisch, wünscht sich aber dennoch einen konkreten Zeitplan. Die Regierung hatte lange genug Zeit, um die Gesetzesnovelle in nationalen und internationalen Gremien vorzubereiten, meint Schroll. Die Opposition allen voran die SPÖ seien für die Verzögerung jedenfalls nicht verantwortlich zu machen. /af