Wien (energate) - Im Vorjahr haben rund 317.000 Endkunden, sowohl Haushalte als auch Unternehmen, ihren Energielieferanten für Strom und Gas gewechselt. Das geht aus der jüngsten Marktstatistik der E-Control hervor. "Die Wechselzahlen sind nach dem Rekordjahr von 2019 im vergangenen Jahr wieder etwas zurück gegangen. Das ist aus unserer Sicht gut nachvollziehbar: 2020 war und wird nach wie vor von der Coronakrise dominiert. Ein Lieferantenwechsel hatte daher für viele nicht oberste Priorität", kommentierte die Zahlen Wolfgang Urbantschitsch, Vorstand der Regulierungsbehörde. Demnach haben 238.761 Kunden und darunter 189.239 Haushalte im Vorjahr einen neuen Stromlieferanten gesucht. Den Gaslieferanten haben 78.035 Kunden und darunter 71.845 Haushalte gewechselt. Insgesamt betrug die Wechselrate im Vorjahr bei Strom 3,8 Prozent und bei Gas 5,9 Prozent.
Vorarlberger sind die treuesten Energiekunden
Die wechselfreudigsten Energiekunden kamen im Vorjahr aus Oberösterreich, dort wechselten sechs Prozent der Kunden ihren Stromlieferanten und 8,6 Prozent den Gaslieferanten. Auf dem zweiten Platz folgen bei Strom die Wiener mit einer Wechselrate von guten vier Prozent und bei Gas die Kärntner mit einer Wechselrate von 7,5 Prozent. Rang drei bei Strom belegen Niederösterreicher und Kärntner mit einer Wechselrate von rund vier Prozent und bei Gas ebenfalls die Niederösterreicher mit einer Wechselrate von knapp sieben Prozent. Österreichweit die treuesten Energiekunden wohnen in Vorarlberg: Im Ländle betrug die Wechselrate bei Strom nur ein gutes Prozent und bei Gas weniger als drei Prozent.
Nach Berechnungen der E-Control kann derzeit ein Haushalt mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.500 kWh im Jahr bei einem Wechsel von einem angestammten zum günstigsten Anbieter knapp 150 Euro sparen. Bei einem Gasverbrauch von durchschnittlich 15.000 kWh lassen sich etwa 330 Euro im Jahr einsparen, wobei sowohl beim Wechsel des Stromlieferanten als auch des Gasanbieters Neukundenrabatte dazu kommen.
E-Control: Trend zum Homeoffice wird Verbrauch weiter erhöhen
Die Coronakrise hat zu einem erhöhten Stromverbrauch in österreichischen Haushalten geführt (
energate berichtete). Dies sei wohl kein kurzfristiger Effekt, sondern werde sich zu einem langfristig strukturellen Effekt auswachsen, sagte dazu Vorstand Andreas Eigenbauer: "Es ist davon auszugehen, dass das Konzept des Homeoffice auch in Zeiten nach der Krise Bestand haben wird. Gleichzeitig erhöht sich der Stromverbrauch auch aufgrund neuer Geräte und Anwendungen." Als Beispiel verwies Eigenbauer auf Technologien wie Elektromobilität, Wärmepumpen oder Klimaanlagen. /pm