Salzgitter (energate) - Auf einem neu errichteten Wasserstoffcampus im niedersächsischen Salzgitter wollen Industrie und Wissenschaft die Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff im industriellen Maßstab erforschen. Für das Vorhaben stellt das Land Niedersachsen 4,7 Mio. Euro aus dem Strukturhilfeprogramm zur Verfügung, teilten das Land und die Stadt Salzgitter gemeinsam mit. Besonders der Bündelung von Kompetenzen auf dem Campus in Salzgitter messen die Beteiligten eine große Bedeutung bei. Die Partner würden hier gemeinsam an marktfähigen Lösungen für industrielle Wasserstoffnutzung arbeiten. "Das Fraunhofer IST bringt insbesondere seine Expertise in der Entwicklung von Materialien und Prozessen für Elektrolyseure, Wasserstoffspeicher und Brennstoffzellen sowie in der ganzheitlichen Bewertung ein", so Professor Christoph Herrmann, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Schicht- und Oberflächentechnik (IST), einem der Partner auf dem Campus.
Verschiedene Forschungsschwerpunkte
Die Projektträger wollen den Wasserstoffcampus dauerhaft als Zentrum für den Wissens- und Technologietransfer etablieren. Die Marke "Wasserstoffcampus Salzgitter" soll dabei als "nationaler Leuchtturm im Bereich der Wasserstofftechnologien" positioniert werden. Die ersten Forschungsprojekte befassen sich etwa mit den Herausforderungen bei der Umstellung von Industrieprozessen auf Wasserstoff. So wollen die Partner etwa die Integration von Wasserstofftechnologien im Fabriksystem am Standort der Robert Bosch Elektronik GmbH in Salzgitter real erproben. Ein weiteres Projekt befasst sich mit der Entwicklung von geeigneten Oberflächenmaterialien für Wasserstoff-Behälter. Konkret will das Forschungsteam die Wasserstoffdiffusion in Stahltanks reduzieren. Hier sei etwa unter anderem die Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH beteiligt. Weitere Projekte seien in Vorbereitung, teilte die Stadt weiter mit. Schwerpunkte seien Sektorkopplung, Mobilität und die Versorgung der Region mit grünem Wasserstoff. /am