Brüssel (energate) - Der belgische Übertragungsnetzbetreiber Elia verzeichnetet 2020 ein Ergebnis auf Vorjahresniveau. Während es bei belgischen Projekten aufgrund der Coronapandemie zu Verzögerungen bei Ausbauvorhaben kam, war Deutschland davon nicht betroffen. Insgesamt investierte Elia im vergangenen Jahr 338 Mio. Euro in das belgische Netz und - über seine Tochter 50 Hertz - 715 Mio. Euro in das deutsche Netz. Dies resultierte nach Angaben des Unternehmens in einem Vermögenszuwachs von 6,1 Prozent. Das Ebit (Vorsteuerergebnis) des Unternehmens lag bei 579 Mio. Euro (+1,5 %), das angepasste Nettoergebnis bei 308 Mio. Euro (+0,6 %).
95 Prozent im Home-Office
Der Lockdown in Belgien führte dazu, dass das Unternehmen im Frühjahr 2020 zeitweise alle Arbeiten an seinen Projekten im Land ruhen ließ. Allerdings wurden diese schon innerhalb kurzer Zeit wieder aufgenommen, selbst komplexere Projekte starteten ab Mai wieder. 95 Prozent der belgischen Angestellten von Elia waren im Homeoffice. Im Gegensatz dazu waren die deutschen Projekte weit weniger betroffen. Einzige Ausnahme war die deutsch-dänische Kuppelleitung, bei der es Verzögerungen gab. Die
Combined Grid Solution wurde aber schließlich im Oktober fertiggestellt. Wenig später ging der erste deutsch-belgische Interkonnektor
Alegro in Betrieb, für deren Bau Elia und, auf deutscher Seite, Amprion zuständig waren.
Zudem stellte Elia 2020 die erste Leitung des Modular Offshore Grid (MOG) fertig, die eine Offshore-Plattform mit der belgischen Küste verbindet. Die zweite Leitung befindet sich derzeit im Bau. Auch beim Stromverbrauch hätten sich die unterschiedlichen Ansätze der beiden Länder in der Coronapandemie niedergeschlagen: Während dieser in Belgien wegen des teilweise sehr strengen Lockdowns um 7 Prozent sank, waren es in Deutschland nur 4 Prozent. /sd