Berlin (energate) - Der Bundesverband E-Mobilität (BEM) hat einen Entwurf für die Reform der Förderung von Plug-in-Hybriden (PHEV) vorgelegt. In einer Stellungnahme an das Bundesverkehrsministerium schlägt der Verband ein Modell vor, das die elektrische Nutzung der Fahrzeuge belohnen soll. Denn Plug-in-Hybride stehen zunehmend in der Kritik, da sie im täglichen Betrieb überwiegend mit Verbrennungsmotor genutzt werden und damit deutlich mehr CO2 emittieren (
energate berichtete). Gleichzeitig wird ihnen eine wichtige Funktion für die Neuorientierung von Kundinnen und Kunden in Richtung Elektromobilität zugesprochen.
Der BEM schlägt nun ein Drei-Stufen-Modell für die EG-Fahrzeugklassen M1 und M1G vor, wonach die Auszahlung des Umweltbonus zeitlich versetzt und nach Umweltwirkung gestaffelt vorgenommen werden soll. Damit könnte die Nutzung der Fahrzeuge als E-Autos forciert und der tatsächliche Gewinn an positivem Umwelteinfluss honoriert werden, so der BEM. Vor allem als Dienstwagen seien PHEV-Autos beliebt, allerdings wegen der verminderten Steuerbelastung, die neben dem Umweltbonus eingestrichen werden kann.
Über 50 Prozent der E-Fahrzeuge sind Hybride
Das Stufenmodell sieht eine nachträgliche Förderung in drei Raten gemäß dem nachweislichen Anteil elektrischer Fahrten vor. Der Nachweis sei operativ über die Hersteller möglich, welche die Fahrzeugdaten im Datenraum Mobilität (Gaia-X) vorhielten, so der BEM. So soll die Fördersumme aus Umweltbonus und Dienstwagenregelung in Stufe 1 voll erhalten, wer nachweislich mehr als 70 Prozent der Fahrten elektrisch fährt. In Stufe 2 gilt die halbierte Fördersumme bei einem reinen E-Anteil von 40 bis 70 Prozent aller Fahrten. Und in Stufe 3 wird die Förderung schließlich eingestellt, wenn der E-Anteil unter 40 Prozent liegt. Der Herstelleranteil bliebe in jedem Falle erhalten.
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland rund 200.000 Autos in der betreffenden Fahrzeug-Kategorie zugelassen, was über 50 Prozent der E-Fahrzeuge ausmacht. Und die Zahlen steigen weiter: Im Februar 2021 wurden laut Kraftfahrtbundesamt insgesamt 40.157 E-Fahrzeuge zugelassen, darunter 21.879 Plug-in-Hybride, was einem Anteil von rund 55 Prozent entspricht. /ck