Berlin (energate) - Im Vorfeld des sogenannten Autogipfels plädiert der BDEW in der Verkehrswende für einen "systemischen Ansatz". "Die Verkehrswende kann nicht von einer Branche allein gestemmt werden", sagte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae. "Gerade der Hochlauf der Elektromobilität gelingt nur, wenn alle zusammenarbeiten." Die BDEW-Chefin bekräftigte insbesondere die Forderung, den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur unter anderem durch beschleunigte Genehmigungsverfahren schneller voranzubringen.
Am Abend des 23. März will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Vertretern der Autoindustrie und den "Autoländern" im Rahmen der Arbeitsgruppe "Konzertierte Aktion Mobilität" weiter über den Strukturwandel der Branche beraten. Ein Thema des digitalen Treffens sind laut Nachrichtenagentur "DPA" Befürchtungen der Industrie, dass Pläne der EU, sowohl die Klimaziele als auch die Abgasgrenzwerte zu verschärfen, zu "erheblichen Belastungen" führen könnten.
CDU/CSU fordert mehr Engagement der EU bei Ladeinfrastruktur
Der BDEW erklärt dazu, dass die Anhebung des EU-Klimaziels für 2030 auf mindestens 55 Prozent Treibhausgasminderung gegenüber 1990 auch im Verkehrssektor weitere verstärkte Anstrengungen erfordere. "Die Energiewirtschaft will dies mit ihren Möglichkeiten und Leistungen unterstützen", so Andreae weiter. CO2-Flottengrenzwerte hält sie für den zentralen Hebel für eine Wende zu klimaneutraler Mobilität, da sie "durch ihre klare Zielbeschreibung aktuell eine starke Lenkungswirkung entfalten".
Die Union bremst jedoch im Vorfeld: "Ein neuer EU-Abgasstandard darf nicht zu einem faktischen abrupten Stopp von Verbrennern führen", sagte der für Verkehr zuständige Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ulrich Lange. Seiner Ansicht nach ist der Emissionshandel langfristig der beste Ansatz für die richtigen Preissignale zur CO2-Reduzierung. Auch Lange tritt für den Aufbau von Ladeinfrastruktur ein, dies brauche aber neben der "nationalen Kraftanstrengung" auch mehr Engagement seitens der Europäischen Union insgesamt.
Zuletzt, das heißt im November 2020, hatte die Bundesregierung der Autoindustrie weitere Mittel in Höhe von 3 Mrd. Euro für den Umstieg auf die E-Mobilität bereitgestellt (
energate berichtete). /dz