Wien (energate) - Der Klima- und Energiefonds startet eine neue Schiene für nicht standardisierte Photovoltaikanlagen. Dazu zählen etwa schwimmende Anlagen, gebäudeintegrierte Systeme, Schallschutzsysteme oder bifaziale Anlagen, die Licht von zwei Seiten einfangen. Gleichzeitig verlängert die zum Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) gehörende Förderplattform auch eine neue Beihilfe für solarthermische Anlagen in privaten Haushalten. Im Bereich Solarthermie liege Österreich bei der installierten Kollektorfläche bereits auf Platz drei in der EU nach Zypern und Griechenland, so Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne). Die Fortsetzung der Förderung solle die Abhängigkeit von Gas- und Ölheizungen weiter senken.
Förderung für spezielle PV-Anlagen
Auf Bundesebene beträgt die Förderung für PV-Anlagen heuer 100 Mio. Euro: Die Oemag, die heimische Abwicklungsstelle für Ökostrom, fördert Photovoltaik und Stromspeicher mit 40 Mio. Euro, der Klimafonds hat dafür heuer 60 Mio. Euro zur Verfügung (energate berichtete). Die neue Förderschiene des Klimafonds ist mit zehn Mio. Euro dotiert und richtet sich an Technologien jenseits klassischer Einsatzgebiete. Zuletzt hat auch die Steiermark eine eigene Förderung für Photovoltaik auf versiegelten Flächen aufgelegt (energate berichtete).
Das Besondere bei diesem Programm: Die geförderten Speziallösungen sollen einen Vorbildcharakter haben "einen hohen Innovationsgehalt aufweisen und technisch und ökonomisch multiplizierbar sein", heißt es beim Klimafonds. "Unser Ziel ist es, in neuen Anwendungsgebieten eine Initialzündung für eine breite Umsetzung zu setzen", sagte dazu Klimafonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth. Die Förderung zielt auf Projekte mit einer Erzeugungskapazität zwischen 10kW bis 5MW und auf Stromspeicher mit bis zu 150 kWh Nettospeichervolumen. Über die Auswahl der hier einzureichenden Projekte soll eine Fachjury entscheiden. Die Vorstellung der neuen Förderschiene nahmen Gewessler, Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) und Höbarth mediengerecht im Wiener Tiergarten Schönbrunn vor. Dort wurde vor vier Jahren das Giraffenhaus mit Isolierglas überdacht, in dem PV-Panele verbaut sind.
Die verlängerte Förderschiene für solarthermische Anlagen ist mit 400.000 Euro dotiert. Dabei werden neue Solaranlagen zur Warmwasserbereitung in Gebäuden und/oder zur Beheizung von Gebäuden in Privathaushalten pauschal mit 700 Euro oder mit maximal 35 Prozent der förderfähigen Investitionskosten gefördert. Anträge können ab sofort hier gestellt werden. Die Beihilfe ist verfügbar, solange das Budget nicht ausgeschöpft ist, längstens jedoch bis Ende März nächsten Jahres. /pm