Brüssel (energate) - Der neue europäische Verteilnetzbetreiberverband "EU DSO Entity" hat offiziell seine Arbeit aufgenommen. Seit Juni letzten Jahres konnten sich alle Verteilnetzbetreiber der EU bei dem neuen Verband als Mitglied registrieren. Nach Abschluss dieser Registrierungsphase erfolgte nun die Wahl des insgesamt 27-köpfigen Vorstands. Deutschland ist künftig mit drei Vertreten in dem Gremium aktiv: Torsten Maus von der EWE Netz GmbH vertritt aus deutscher Sicht die Interessen der großen Verteilnetzbetreiber mit mehr als einer Mio. angeschlossenen Kunden. Patrick Wittenberg von der Wesernetz Bremen Gmbh wurde als Vertreter der mittelgroßen Netzbetreiber in das Gremium gewählt. Maik Wortmeier von der Netzgesellschaft Forst in der Lausitz ist einer von neun Vertretern kleiner Netzbetreiber mit weniger als 100.000 angeschlossen Kunden in dem Gremium. Er erhielt zugleich die meisten Stimmen aller neuen Vorstände des europäischen DSO-Verbandes.
Die Idee einer neuen "EU DSO Entity" (kurz EUDE) war Bestandteil der Strombinnenmarktverordnung, die die EU-Kommission im November 2016 als Teil des "Winterpakets" vorgestellt hatte. Nach dem Vorbild des Übertragungsnetzbetreiberverbandes Entso-E soll der neue Verband helfen, die Arbeit der mehr als 2.000 europäischen Verteilnetzbetreiber besser zu koordinieren. Der Verband EUDE soll sich demnach unter anderem mit Themen wie der Digitalisierung, dem Energiedatenmanagement und der damit einhergehenden Datensicherheit sowie der besseren Einbindung der erneuerbaren Energien befassen. Dazu wird er nach Angaben des deutschen BDEW auch eine wichtige Rolle bei der Erarbeitung von Netzkodizes und Leitlinien spielen, die auch in Deutschland verbindlich sein werden. Offiziell ist der Verband seit dem 2. April aktiv. Mit der Wahl des Vorstandes kann er nun die operative Arbeit aufnehmen. /cs