Wien (energate) - Trotz eines herausfordernden Jahres aufgrund der Coronapandemie konnte die EVN ihren Umsatz und ihr Konzernergebnis gegenüber dem Vorjahr steigern. Die Umsatzerlöse beliefen sich im ersten Halbjahr 2020/21 von 1. Oktober 2020 bis 31. März 2021 auf 1.284,8 Mio. Euro und verzeichneten damit einen Anstieg um 8 Prozent. Das Konzernergebnis stieg um 15 Prozent auf 176 Mio. Euro. Der Gewinn lag im ersten Geschäftshalbjahr mit 535,8 Mio. Euro um 38 Prozent über dem Vorjahreswert. Das EBIT stieg um 10 Prozent 254,5 Mio. Euro. Die EVN-Vorstände Stefan Szyszkowitz und Franz Mittermayer präsentierten den Halbjahresabschluss 2020/21 am Donnerstag bei einer Telefonkonferenz.
Vor allem das internationale Projektgeschäft - wie das im Sommer 2020 gestartete Abwasserprojekt in Kuwait - führte laut den beiden Konzernchefs zu dem gestiegenen Umsatz und Gewinn. Auch der witterungsbedingte, gestiegene Energiebedarf in Österreich sorgte für Zuwächse. Die von der E-Control landesweit festgelegten höheren Netznutzungsentgelte ab 2021 wirkten sich ebenfalls aus.
Stromproduktion rückläufig
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Die Stromerzeugung der EVN ging allerdings um 3 Prozent auf 2.079 Mio. kWh zurück, davon entfielen 1.112 Mio. kWh auf die erneuerbare Erzeugung. Der Erneuerbaren-Anteil lag bei 54 Prozent. Die Stromerzeugung in den Wärmekraftwerken ist laut Versorger wegen einer geringeren Anzahl an Abrufen des Kraftwerks Theiß zur Netzstabilisierung um 2 Prozent auf 968 Mio. kWh gesunken.
Bis Jahresende werden 35.000 Smart Meter in Niederösterreich im Einsatz sein, kündigte die EVN an. Ab September wird der flächendeckende Roll-out endgültig in Angriff genommen. Der Versorger hatte die Ausrollung bereits für 2017 geplant. Dieser Zeitplan verzögerte sich laut Unternehmen allerdings, um die Datensicherheit gewährleisten zu können.
Umfangreiches Investitionsprogramm
Die EVN plant für die nächsten Jahre Investitionen von jährlich bis zu 450 Mio. Euro. Davon entfallen rund drei Viertel auf den Kernmarkt Niederösterreich. Die Schwerpunkte liegen dabei laut EVN-Vorstand Szyszkowitz auf dem Netzausbau zur Garantie der Versorgungssicherheit, sowie auf den erneuerbaren Energien. Bis 2030 plant die EVN den weiteren Ausbau von Windkraft- und Photovoltaikanlagen. In Krems wird eine Biomasse-Kraft-Wärmekopplungsanlage errichtet.
Mit Blick auf die Verzögerung beim Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) und die Ausbaupläne der EVN, betonte Szyszkowitz: "Die gesamte Energiebranche wartet auf das neue EAG." Laut Klimaschutzministerium soll die Beschlussfassung im Nationalrat noch vor dem Sommer erfolgen. Die EVN arbeitet laut eigener Auskunft derzeit an jenen Projekten, wo es bereits Genehmigungen oder ein Genehmigungsverfahren gibt oder wo noch die alten Einspeisetarife gelten.
Positiver Ausblick
Im Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr erwartet die EVN ein Konzernergebnis von rund 200 bis 230 Mio. Euro. Unvorhersehbare Faktoren im Rahmen der Coronakrise könnten einzelne Geschäftsbereiche und das Ergebnis jedoch noch beeinflussen, räumte Szyszkowitz ein. /imk