Essen (energate) - Zwei Drittel der Deutschen haben ihr Heizverhalten trotz Start des CO2-Preises im Wärmemarkt nicht geändert. Dies hat eine Umfrage unter 2.000 Bürgern ergeben, die das Meinungsforschungsinstitut Yougov im Auftrag des Messdienstleisters Ista durchführte. Demnach wissen zwar 74 Prozent der Befragten, dass seit Jahresbeginn ein CO2-Preis fällig wird. Aber 66 Prozent geben an, deshalb nicht anders zu heizen. Seit Januar müssen Besitzer einer Gas- oder Ölheizung genauso wie Mieter, die fossile Wärme beziehen, zunächst 25 Euro pro Tonne CO2 zahlen. Für eine Durchschnittswohnung mit 71 Quadratmeter Wohnfläche steigen die Kosten im ersten Schritt je nach Brennstoff um 45 bis 60 Euro.
"Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, damit der CO2-Preis seine volle Wirkung entfaltet, muss er sichtbar werden", kommentierte Hagen Lessing, CEO der Ista. Laut der Umfrage wünscht sich ein Drittel der Deutschen (31%) regelmäßigere Verbrauchsinformation. Etwas weniger (25%) würde dabei auch gerne eine Kostenaufstellung erhalten. Dieser Wunsch wird voraussichtlich am 1. Januar 2022 mit der Novelle der Heizkostenverordnung in Erfüllung gehen. Der Entwurf (energate berichtete) liegt seit März vor. Bis zum 27. Juli läuft noch die Notifizierung, bei der andere EU-Mitgliedstaaten Stellung nehmen dürfen. Ein Beschluss der Verordnung wird im Spätsommer oder Herbst erwartet. /mt