Berlin/Bonn (energate) - Das Tennet-Projekt "energy data-X" hat im Förderwettbewerb für das europäische Daten-Cloud-Projekt Gaia-X einen Zuschlag erhalten. Das Projektkonsortium um den Übertragungsnetzbetreiber hat sich in der Endauswahl neben 15 weiteren Bewerbern behauptet, geht aus einer Mitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums hervor. Das Vorhaben soll der Energiewirtschaft einen cloudbasierten Datenraum zur souveränen Datennutzung für Prozesse und Geschäftsmodelle bieten. Mittels künstlicher Intelligenz (KI) soll es Daten für die Optimierung von Netzbetriebsprozessen wie Leistungs- und Lastflussprognosen sowie von Algorithmen für eine präventive Instandhaltung und Verfügbarkeitsvorhersagen von Energieanlagen zur Verfügung stellen. Auch die Weiterentwicklung von Smart-Meter-Gateways und effizientere und transparentere Marktkommunikationsansätze stehen im Fokus.
Tennet-Projekt in Bewilligungstranche für 2022
Anhand von Auswahlkriterien wie dem Innovations- und Anwendungspotenzial, der technischen Machbarkeit und der durch die Konsortien abgedeckten Wertschöpfungskette erteilte die mit der Ausschreibung beauftragte Bundesnetzagentur dem Projekt "energy data-X" den Zuschlag in der zweiten Tranche. Vorbehaltlich verfügbarer Haushaltsmittel können Tennet und die neun weiteren Projektpartner im nächsten Jahr Gelder beantragen. Die Förderung beträgt 50 Prozent der Projektkosten. Bis Ende 2024 hat das Wirtschaftsministerium für die 16 Ausschreibungsgewinner Fördermittel in Höhe von rund 175 Mio. Euro vorgesehen. Zu dem Projektkonsortium gehören neben Tennet noch Amprion, Arge Netz, Energienetze Mittelrhein, Power Plus Communications, SAP, Spherity, Transnet BW, 50Hertz Transmission und die Fraunhofer-Gesellschaft.
131 Bewerbungen verzeichnet
Ursprünglich beworben hatten sich 131 Konsortien aus Wirtschaft, Wissenschaft und dem öffentlichen Sektor in zehn unterschiedlichen Domänen (energate berichtete). Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) lobte die unerwartet hohe Beteiligung an der Initiative, die er im Oktober 2019 angekündigt hatte (energate berichtete). Die Projekte werden aufzeigen, "welchen Mehrwert die souveräne Dateninfrastruktur bei der Entwicklung datengetriebener Geschäftsmodelle, KI-basierter Services und dem Aufbau europäischer Datenräume bietet." Von ihnen gehe "ein enormes Innovationspotential für die deutsche Wirtschaft" aus, betonte er. /ne