Bensheim (energate) - Der südhessische Energieversorger GGEW hat im Geschäftsjahr 2020 seinen Umsatz gesteigert. Im Vergleich zum Vorjahr legten die Erlöse rund zwölf Prozent auf 221,7 Mio. Euro zu. Coronabedingte Absatzrückgänge glich das Unternehmen durch Neukundengewinnung und Mehrabsatz bei seinen Bestandskunden aus, geht aus der Geschäftsbilanz hervor. Die Gesamtstromabgabe an Letztverbraucher sieg demnach leicht um 1,5 Prozent auf 601 Mio. kWh. Der Gasabsatz brach von 1.252 Mio. kWh im Jahr 2019 um 7,5 Prozent auf 1.158 Mio. kWh im Jahr 2020 ein.
Beim Jahresüberschuss kam die GGEW sodann auf 2,1 Mio. Euro. Im Vorjahr hatte die Gewinnkennzahl noch bei 3,0 Mio. Euro gelegen. Demnach "schließen wir das herausfordernde Geschäftsjahr 2020 mit einem lediglich hellblauen Auge ab", sagte Carsten Hoffmann, GGEW-Vorstand, anlässlich der Bilanzpräsentation. Vor dem Hintergrund der Pandemie und im Vergleich zu anderen Energieversorgern sei das dennoch ein "ordentliches Ergebnis". Trotz des Gewinnrückgangs schüttet der Versorger eine stabile Dividende von 3,0 Mio. Euro an die kommunalen Gesellschafter aus.
Wandel zum regionalen Energiedienstleister
Die GGEW setzt verstärkt auf den Wandel zum regionalen Infrastrukturanbieter mit einer Produktpallette, die Energie-, Internet- und Mobilitätsdienste bündelt. Die Unternehmensführung betonte, die GGEW habe ihre Position in den jungen Geschäftsfeldern Immobilienwirtschaft, Quartiersentwicklung und Glasfaserausbau ausbauen können. Insbesondere die starke Zunahme der Internetnutzung habe sich als Wachstumsbeschleuniger erwiesen. In diesen Transformationsprozess fügte sich die 2020 vollzogene vollständige Übernahme des Telekommunikationsdienstleisters GGEW-Net. Der Versorger verzeichnete auch Absatzsteigerungen im Vertrieb von Photovoltaik-Pachtmodellen und Wallboxen für E-Autos. In der öffentlichen Ladeinfrastruktur ist das Unternehmen inzwischen mit 120 Ladepunkten vertreten. /ne