Wien (energate) - Ab 2030 sollen laut dem Mobilitätsmasterplan des grünen Umwelt- und Verkehrsministeriums in Österreich nur mehr emissionsfreie Pkws und Zweiräder neu zugelassen werden. Dadurch wird die Nachfrage nach Ladeinfrastruktur stark ansteigen. Auch wenn sich die Anzahl der E-Ladestationen in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt hat, kann laut Prognosen der Ausbau der Ladeinfrastruktur jedoch nicht im erforderlichen Ausmaß erfolgen. Um Ladeengpässen vorzubeugen bietet das Technologieunternehmen Aski Energy laut Eigenangabe "aktives Energiemanagement" im Kompetenzzentrum für E-Mobilität, der Moon City Salzburg, an. Wie man Verbraucher und Erzeuger, etwa eine PV-Anlage und einen Batteriespeicher, intelligent miteinander vernetzt, erklärt Aski Energy-Geschäftsführer Franz Stabauer im energate-Interview.
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Elektromobilität
Ladeinfrastruktur
energate: Als ein Beispiel für das Aski-System in der Praxis nennt ihr Unternehmen das Projekt Moon City Salzburg. Dieses Zentrum nutzt das Management-System, weil nicht genug Anschlussleistung für den E-Ladepark besteht. Können Sie beschreiben, was das Projekt auszeichnet?
Stabauer: Wir bieten eine Energiemanagement-Lösung an, die den Energieverbrauch in einem Gebäude in Echtzeit analysiert und optimiert. Dadurch sollen Lastspitzen bei Ladestationen erst gar nicht entstehen. Unser Unternehmen verwendet dazu eine Kombination aus Hardware-Controllern und Software. Die Controller sind mit Plug & Play in bestehende Systeme integrierbar und bieten einen intelligenten Regelalgorithmus. Die Software wiederum überwacht und regelt den Energieverbrauch von unterschiedlichen Anschlüssen. Diese Technologielösungen sorgen für ein effizientes Zusammenspiel von der E-Ladeinfrastruktur mit einer PV-Anlage mit Wechselrichtern unterschiedlicher Hersteller. Insgesamt werden über 20 Ladesäulen mit über 30 Ladepunkten verschiedenster Hersteller, darunter Ladesäulen mit einer Leistung von bis zu 150 kW, als Ladeinfrastruktur integriert. Alle Verbraucher und Erzeuger sind vernetzt. Dabei integrierten wir 40 Strom-, Wärme- und Wasserzähler. Algorithmen optimieren den Energieverbrauch und reduzieren Belastungsspitzen und Emissionen. Zusätzlich verwirklichen wir eine Visualisierung aller Energieabläufe in Echtzeit.
energate: Wie lange gibt es das Projekt Moon City, das Energie und E-Mobilität live erlebbar macht, bereits?
Stabauer: Die Erlebniswelt, in der E-Mobilität spielerisch erfahrbar wird, startete im Dezember 2019. In der Firmenzentrale werden Privat- und Firmenkunden auch bei ihrem Einstieg in die E-Mobilität beraten. Die Schwerpunkte liegen auf der Ladeinfrastruktur und Speicherung sowie auf nachhaltiger Energienutzung. Der New Mobility Tech Hub ist eine E- Innovationswerkstatt für "Battery Repair" und "2nd Life Nutzung".
energate: Mit wem kooperieren Sie dabei?
Stabauer: Das Projekt wird in Kooperation mit Allmobil, das zur Porsche- Gruppe gehört, durchgeführt. Für die Installation ist das österreichische Elektrounternehmen Fiegl & Spielberger verantwortlich.
energate: Welche Projekte stehen in Zukunft auf dem Plan?
Stabauer: Zukünftige Projekte planen wir vor allem im Bereich Lastmanagement in Kombination mit Ladestationen, teilweise auch mit PV und Speicher, von Parkhäusern. Wir möchte dabei mit dem VW-Konzern und anderen Autohäusern zusammenarbeiten, aber auch größere Industriekunden gewinnen.
Das Interview führte Irene Mayer-Kilani, energate-Redaktion Wien