Stralsund (energate) - Die Stadtwerke Stralsund planen ein neues Wohngebiet mit der Abwärme eines Elektrolyseurs zu beheizen. Etwa 30 Prozent der im Elektrolyseur eingesetzten Energie könnte bei einem Temperaturniveau von etwa 70 Grad in Wärme umgewandelt werden, erläuterte der Technische Geschäftsführer Ralf Bernhardt auf energate-Nachfrage. Eine Machbarkeitsstudie für das Wärmenetz und die notwendigen anderen Erzeugungseinheiten läuft bereits. Auch hat das Unternehmen gemeinsam mit seinen Partnern der "HyStarter-Region Rügen-Stralsund" einen Förderantrag für die zweite Stufe des Programms "HyExperts" eingereicht. "Wir stehen also nach am Anfang", ordnete der Geschäftsführer ein.
Wasserstoff für Fähren und Busse
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Stralsund und Rügen arbeiten seit über einem Jahr an regionalen Wasserstoffprojekten: Die HyStarter-Region hat mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums bereits potenzielle Erzeuger und Abnehmer von Wasserstoff identifiziert. Der Einsatz in Bussen, die Umstellung des Fährbetriebs zwischen Stralsund und Altefähr auf Wasserstoff, der Hafenbetrieb selbst aber auch öffentliche Wasserstoff-Tankstellen sind Optionen. Den Wasserstoff liefern könnte unter anderem ein Elektrolyseur im Süden der Hansestadt, der Strom aus einem Solarpark sowie einem kleinen Windpark bezieht. Die Abwärme des Elektroyseurs wiederum würde in ein Nahwärmenetz im Stadtteil Andershof fließen. Die Wärme müsste aber voraussichtlich bis zu 100 Prozent abgesichert werden, erläuterte Bernhardt. Ein Blockheizkraftwerk oder auch andere Erzeugungseinheiten würden dann Lastspitzen im Winter abdecken helfen.
Rügen-Stralsund ist eine von bundesweit neun HyStarter-Regionen, die das Verkehrsministerium bezuschusst (energate berichtete). 200.000 Euro sind für die ersten Konzepte und eine Potenzialstudie geflossen. In der zweiten Stufe sind weitere 400.000 Euro unter anderem für eine externe Beratung bei technischen, rechtlichen sowie wirtschaftlichen Fragestellungen abrufbar. Neben den Stadtwerken aus Stralsund und Rügen sind Verkehrs- und Hafengesellschaften, aber auch Institute und Berater mit von der Partie. /mt