Zürich (energate) - Der CO2-Filteranlagenhersteller Climeworks soll künftig für das Rückversicherungsunternehmen Swiss Re CO2-Emissionen aus der Atmosphäre abscheiden und im Untergrund speichern. Die beiden Unternehmen haben einen Vertrag mit einer Laufzeit von zehn Jahren und einem Volumen von 10 Mio. US-Dollar unterzeichnet. "Sowohl die Dauer als auch der Gesamtwert der Partnerschaft sind auf dem freiwilligen Kohlenstoffmarkt für diese Art von innovativem, hochwertigem Kohlenstoffabbau bisher unerreicht", teilte Climeworks mit. Eine energate-Nachfrage, welche Menge CO2-Emissionen Climeworks als Teil der Vereinbarung aus der Luft entnehmen und speichern wird, blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet. Mit Swiss Re hat Climeworks ein weiteres prominentes Unternehmen für seine Dienstleistung gewonnen. So zählt das Unternehmen beispielsweise bereits Microsoft zu seinen Kunden (energate berichtete).
Neben der CO2-Reduktionsvereinbarung gaben die beiden Unternehmen auch eine strategische Partnerschaft bekannt. Diese umfasst unter anderem die Sondierung künftiger Investitions- und Projektfinanzierungsmöglichkeiten. Die Frage, ob Swiss Re weitere CO2-Filteranlagen von Climeworks mitfinanzieren könnte, blieb bis Redaktionsschluss von Climeworks ebenfalls unbeantwortet. Sicher ist jedoch, dass dieses Finanzierungsmodell nicht ganz neu wäre. So hat Microsoft von Climeworks nicht nur CO2-Reduktionen geordert, sondern über seinen "Climate Innovation Fund" auch die erste kommerzielle Kohlenstoffabscheidungs- und Mineralisierungsanlage von Climeworks in Island mitfinanziert.
Swiss-Re-Emissionen werden in Island zu Stein
In dieser ersten kommerziellen Kohlenstoffabscheidungs- und Mineralisierungsanlage von Climeworks in Island werden die CO2-Emissionen von Swiss Re denn auch der Atmosphäre entzogen und im Untergrund gespeichert. Die Anlage namens "Orca" wird im September dieses Jahres in Betrieb gehen, so Climeworks. "Orca" hat eine Carbon-Dioxide-Removal-Kapazität von 4.000 Tonnen CO2 pro Jahr (energate berichtete). In der Anlage fängt Climeworks mit ihrer Direct-Air-Capture-Technologie CO2 aus der Luft ein. Climeworks-Partner Carbfix vermischt das CO2 dann mit Wasser und pumpt es tief in den Untergrund, wo es mit Basaltfelsen reagiert und mineralisiert. "Das CO2 wird buchstäblich zu Stein", so Climeworks dazu. /mg