Innsbruck (energate) - Tirol hat einen "Klima-Check" für künftige Landesgesetze und eine Reihe neuer Klimaschutzmaßnahmen angekündigt. Dazu zählen eine Photovoltaikpflicht bei öffentlichen Neubauten ab Jänner 2022, die Gründung einer neuen Tiwag-Gesellschaft für erneuerbare Energien sowie mehr Anstrengungen bei klimaneutralen Gebäudesanierungen. Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) und seine Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) stellten das neue Klimapaket nach einer zweitägigen Regierungsklausur auf einer Pressekonferenz in Ehrwald vor.
Bei der Energieversorgung will Platter weiterhin auch auf die Wasserkraft setzen. Denn ohne Wasserkraft, so der ÖVP-Politiker, könne die Versorgungssicherheit nicht garantiert werden. Der Tiroler Energieversorger Tiwag soll deshalb laut Platter auch in Zukunft den Kraftwerksbau und den Betrieb bestehender Anlagen gemeinsam mit den Gemeinden forcieren.
PV-Pflicht für öffentliche Gebäude
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Bei der Gebäudesanierung plant die Landesregierung den "erneuerbaren Weg" verstärkt fortzusetzen. Dabei kündigten die Politiker neue Förderungen für PV-Anlagen an. Im Jahr 2021 wurden demnach bisher 100 Förderanträge von Privathaushalten gestellt und rund 160.000 Euro an Fördergeldern ausbezahlt. Darüber hinaus gilt für neue öffentliche Gebäude im Land, dass diese ab Jänner 2022 eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installieren müssen. Davon betroffen seien Sportanlagen, Bauhöfe, Gemeindeämtern sowie Alten- und Pflegeheimen.
Einmal im Jahr will Tirol außerdem den eigenen Energieverbrauch und CO2-Ausstoß berechnen - mit dem Ziel, die Energieeffizienz zu verbessern. Ab dem kommenden Jahr soll es auch eine zentrale Energieausweisdatenbank geben, um Energiesparmaßnahmen zwischen verschiedenen Gebäudekategorien und auch einzelnen Regionen vergleichen zu können.
Neue Tiwag-Gesellschaft für Erneuerbare
Zur Umsetzung erneuerbarer Energieprojekte im Bereich Photovoltaik, Biogas und Wasserstoff gründet die Tiwag zudem eine neue Gesellschaft. "Wir erwarten uns dadurch nicht nur einen schnelleren Ausbau der Erneuerbaren, sondern durch die Bündelung der Technologien auch eine energiewirtschaftliche Optimierung", so Landeshauptmann Platter weiter.