Düsseldorf (energate) - Bis zum Jahr 2025 könnte grüner Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen nach Deutschland kommen. Eine der Voraussetzungen dafür ist, dass das wertvolle Molekül in Form von Ammoniak transportiert wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von der Unternehmensberatung Kearney und dem Energiekonzern Uniper. Hingegen sehen die Studienautoren bei der grünen Wasserstoffproduktion im Inland wenig Chancen auf einen schnellen Markthochlauf. "Die Wasserstoffstrategie der Bundesregierung rechnet mit einem grünen Wasserstoffbedarf, der mit hiesigen erneuerbaren Energiequellen nach bisherigem Planungsstand nicht gedeckt werden kann", sagt Sumit Mitra, Partner bei Kearney. Trotz der hohen Kosten für eine Rückgewinnung zu Wasserstoff unterbiete die "Ammoniakroute" die Preise für lokal erzeugten grünen Wasserstoff.
Uniper plant Ammoniak-Terminal in Wilhelmshaven
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Außerdem sieht Uniper Vorteile in der bereits vorhandenen Transportinfrastruktur. "Ammoniak ist ein Energieträger, der sich verhältnismäßig einfach und kostengünstig transportieren lässt", erklärt Axel Wietfeld, CEO von Uniper Hydrogen. Andere Transportwege hält Uniper zumindest in den nächsten Jahren für unrealistisch. Einen Import als verflüssigten Wasserstoff oder über sogenannte Liquified Organic Hydrogen Carrier (LOHC) gebe es so schnell nicht. Der Energiekonzern setzt daher auf den Energieträger, der heute vorwiegend in der Düngemittelindustrie zum Einsatz kommt. Am Energiestandort Wilhelmshaven plant Uniper ein Import-Terminal für grünen Ammoniak. Ursprünglich wollte das Unternehmen hier ein LNG-Terminal errichten (energate berichtete). /kj