Berlin (energate) - Eine mögliche neue Berliner Landesregierung aus SPD, Grünen und Linken will den Kohleausstieg in der Stadt um ein Jahr vorziehen. Das letzte Kohlekraftwerk soll demnach bis 2029 vom Netz. Das teilten die Spitzenkandidaten der Parteien am Rande ihrer Koalitionsverhandlungen am 17. November mit. Der Kraftwerksbetreiber Vattenfall hatte bereits vor einiger Zeit angekündigt, seine beiden Kraftwerke Moabit und Reuter West durch eine Kombination aus Biomasse, Wärmepumpen, Power-to-Heat und Erdgasverfeuerung zu ersetzen (energate berichtete). Das Unternehmen will bis 2040 klimaneutral werden. In der abgelaufenen Legislaturperiode hatte es einen Dialog zwischen dem Land und Vattenfall zum Kohleausstieg gegeben, auch eine Machbarkeitsstudie liegt vor (energate berichtete). Nun soll die Anlage in Moabit bereits 2026 und das Kraftwerk Reuter West 2029 vom Netz gehen, erklärte Klaus Lederer, Spitzenkandidat der Linken. Der Betreiber Vattenfall wollte auf Nachfrage mit Verweis auf die laufenden Koalitionsverhandlungen nicht zu den Plänen Stellungen nehmen.
Wärmegesetz und Solaroffensive
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Die Wärmewende in der Stadt will die neue Landesregierung durch ein Erneuerbare-Wärme-Gesetz voranbringen. Rund ein Viertel der CO2-Emissionen Berlins kommt aus der Wärmeerzeugung. Die Fernwärme hat in der Stadt einen Anteil von rund 25 Prozent. Das Tempo bei energetischen Sanierungen soll ebenfalls anziehen. Die Hauptstadt soll zudem deutlich mehr Strom aus Solaranlagen beziehen. Nach Angaben der designierten Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) gilt das Ziel, bis 2035 ein Viertel des Strombedarfs Berlins aus Solaranlagen zu decken. Hierzu will die neue Landesregierung Förderprogramme für private und öffentliche Gebäude auf den Weg bringen. /kw