Klagenfurt (energate) - Der Kärntner Landesversorger Kelag hebt ab dem 1. März kommenden Jahres die Strompreise für Haushalte an. Das Aussetzen der Förderungen von Ökostrom und Biomasse kompensiere jedoch die Preiserhöhungen "zum großen Teil", so das Unternehmen gegenüber energate. Der Versorger verweist darauf, dass die Preise für Strom im Großhandel innerhalb eines Jahres um über 400 Prozent gestiegen sind und vermutlich auf hohem Niveau verharren werden. Die Kelag fahre aber eine langfristige Beschaffungsstrategie und werde die Preissteigerung "nicht eins zu eins an die Kunden weitergeben".
Preisanstieg um insgesamt knapp fünf Prozent
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Unter dem Strich muss ein Haushalt mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3.500 kWh statt zuletzt 915 Euro im kommenden Jahr 958 Euro zahlen. Das entspricht einem Anstieg um 4,7 Prozent. Treiber dieses Anstiegs der Haushaltspreise sind die gestiegenen Strompreise im Großhandel und die höheren Netzkosten. Gleichzeitig verringern sich für einen Haushalt im Versorgungsgebiet der Kelag die Steuern und Abgaben um rund zwei Drittel auf 52,50 Euro. Grund sei die wegfallende Förderung von Ökostrom und Biomasse, so der Versorger.
"Die Preissteigerungen im Stromgroßhandel führen zu Strompreiserhöhungen für Energie und machen gleichzeitig die Förderung von Ökostrom und Biomasse obsolet. Daher ist das im direkten Zusammenhang zu sehen", hieß es dazu bei der Kelag. Wie berichtet haben sich zuvor ÖVP und Grüne auf Bundesebene darauf geeinigt, wegen der stark gestiegenen Energiekosten sowohl den Ökostrom-Förderbeitrag als auch die Ökostrompauschale für Haushalte und Unternehmen zu streichen. Zudem gibt es für ärmere Haushalte einen einmaligen Heizkostenzuschuss von 150 Euro (energate berichtete).
Weitere Preissteigerungen zu erwarten
In den vergangenen Wochen haben zahlreiche Energieversorger ihre Strompreise und Gaspreise erhöht. Zuletzt sagte Reinhold Baudisch vom Vergleichsportal "Durchblicker" gegenüber energate, es sei zu erwarten, dass "alle Strom- und Gasanbieter in Österreich ihre Preise im Laufe des Winters weiter anheben werden". Für einen durchschnittlichen Haushalt sei im kommenden Jahr mit Mehrkosten von zusätzlich 100 Euro für Strom und 400 Euro für Gas zu rechnen (energate berichtete). /pm