München (energate) - Die Energieanbieter ziehen die Tarife in der Grundversorgung an. Für das neue Jahr haben über Tausend Grundversorger ihre Strom- und Gaspreise erhöht, hat das Verbraucherportal Check 24 ermittelt. Seit der Energiepreiskrise verzeichnete Check 24 bereits 1.682 Preissteigerungen. Im Stromsektor erreicht die durchschnittliche Erhöhung demnach 64 Prozent. Für die Gasversorgung liegt die Steigerung mit 62 Prozent nur minimal darunter. Damit erreichen die Tarife ein Rekordhoch. Für Strom zahlen Verbraucherinnen und Verbraucher in der Grundversorgung aktuell durchschnittlich 33,9 Cent pro kWh. Die Gasversorger nehmen im Durchschnitt 9,7 Cent pro kWh.
Starke Anpassungen bei separaten Tarifen
Besonders brisant: 260 Grundversorger haben nur für Neukundinnen und Neukunden Tarife eingeführt. Diese liegen 106 Prozent über dem vorherigen Preisniveau. Ähnlich sieht es bei den Gasanbietern aus. Für neue Kunden gelten bei 297 Grundversorgern separate Preise. Deren Erhöhung betrage durchschnittlich 174 Prozent. Verbraucherschutzverbände kritisieren die neue Preispolitik einiger Anbieter (energate berichtete). Stimmen aus der Energiewirtschaft rechtfertigen diese mit den unvorhergesehenen stark gestiegenen Börsenpreiserhöhungen. Kommunale Versorger müssten für die riskanten Geschäftsmodelle insolventer Discounter aufkommen, kritisierte etwa der VKU (energate berichtete).
Bei einer größeren Anzahl an Versorgern treffen die Preiserhöhungen hingegen alle Kunden. Bereits in 640 Fällen haben Stromgrundversorger ihre Preise erhöht, so Check 24. Im neuen Jahr seien dies 387 Versorger. Allerdings ging es bei einigen Anbietern auch nach unten. 42 Grundversorger haben ihre Strompreise um 2,2 Prozent gesenkt. Das gilt nicht für die Gasversorgung. Hier hat kein Anbieter seine Preise gesenkt. Hingegen registrierte das Verbraucherportal 1.042 Preiserhöhungen, beziehungsweise Ankündigungen dazu. /kj