Wien (energate) - In der ersten Woche des neuen Jahres bleibt der Anteil der Erneuerbaren im heimischen Strommix mit rund 80 Prozent vergleichsweise hoch. Dieser Wert gehört aktuell zu den höchsten in ganz Europa. Am 5. Jänner beispielsweise haben Anlagen in Österreich insgesamt rund 129 Mio. kWh Strom erzeugt, davon 83 Prozent mit Erneuerbaren. Einen höheren Anteil gab es laut Zahlen des europäischen Netzbetreiberverbands Entso-E nur in Norwegen mit 100 Prozent und in Litauen mit 98 Prozent. Spitzenreiter beim Kohlestrom im nationalen Strommix waren an diesem Tag Estland mit einem Anteil von 79 Prozent und Polen mit 73 Prozent. Beim Strom aus Atomkraft lag die Schweiz mit 65 Prozent vorn.
Spitzenwerte am ersten Tag des Jahres
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In Österreich lieferten Erneuerbare bereits am ersten Tag des Jahres Spitzenwerte. Demnach betrug die gesamte Produktion am 1. Jänner 157,6 Mio. kWh, wie der Bilanzgruppenkoordinator APCS berichtet. Davon stammten lediglich 2,8 Mio. kWh aus thermischen Kraftwerken. Das entspricht einem Erneuerbarenanteil von über 98 Prozent im Verhältnis zur gesamten Erzeugung. Im Verhältnis zum Stromverbrauch dieses Tages in Höhe von 142 Mio. kWh betrug ihr Anteil sogar 106 Prozent. Die mit Abstand größten Strommengen lieferten am ersten Tag des Jahres die Laufwasserkraft mit 60 Prozent sowie die Windkraft mit 30 Prozent Anteil.
Anteil der Erneuerbaren bleibt auch im Jänner hoch
Während der ersten Woche des Jahres hat sich dieser Trend fortgesetzt. Die wöchentliche Stromerzeugung in Österreich ab dem 3. Jänner beziffert Entso-E mit 656,9 Mio. kWh. Der Anteil der Erneuerbaren darin beträgt 78,4 Prozent, thermische Kraftwerke und hier größtenteils Gaskraftwerke liefern 21,6 Prozent. Bei den Erneuerbaren dominiert wieder die Wasserkraft, die inklusive Pumpspeichern auf einen Anteil von rund 54 Prozent kommt, sowie die Windkraft mit knapp 22 Prozent. Damit liegen die ersten Jännertage auf Linie des Jahresdurchschnitts von 2021: Auch im gesamten Vorjahr hatten Erneuerbare einen Anteil von 80 Prozent an der heimischen Stromerzeugung (energate berichtete).
Abhängigkeit von Stromimporten bleibt
Ebenfalls auf Linie der Vorjahre bleibt allerdings Anfang Jänner auch die Abhängigkeit von Strom aus dem Ausland. Österreich ist zwischen Anfang September und Ende April netto ein Stromimporteur. Dieser Strom stammt großteils aus Kohlekraft und Atomkraft in Nachbarländern. Über das gesamte Jahr gesehen beträgt der Anteil von Atomstrom am österreichischen Strommix nach Angaben der IG Windkraft bis zu elf Prozent. Am 5. Jänner beispielsweise betrug der Stromverbrauch 183,0 Mio. kWh, davon stammte mit 18 Prozent knapp ein Fünftel von Kraftwerken aus dem Ausland. /pm