London (energate) - Der Öl- und Gaskonzern BP hat seine Erträge im vergangenen Jahr nach dem coronabedingten Einbruch wieder stabilisiert. Das Unternehmen weist für 2021 einen Gewinn in Höhe von umgerechnet 6,62 Mrd. Euro aus. Im coronageprägten Vorjahr hatte BP noch einen Milliardenverlust verbucht, nachdem hohe Abschreibungen auf die Förderaktivitäten vorgenommen werden mussten (energate berichtete). 2021 profitierte der Konzern insbesondere von höheren Produktionsvolumen bei Öl und Gas, wie es in einer Mitteilung zur Jahresbilanz hieß. Von den im Jahresverlauf gestiegenen Gaspreisen konnte BP indes nicht profitieren. Im Gegenteil: Zum dritten Quartal hatten LNG-Termingeschäfte aufgrund negativer Bewertungseffekte noch hohe Bilanzverluste verursacht (energate berichtete). Diese Wertminderungseffekte hätten sich auch im vierten Quartal fortgesetzt und mit 900 Mio. Euro negativ zu Buche geschlagen. Der ansonsten günstige Geschäftsverlauf habe dies aber ausgeglichen.
Bis zu zehn Prozent Rendite bei Erneuerbaren
Auf Kurs sieht sich die Unternehmensführung derweil bei der angestrebten Transformation zu einem "grüneren" und vollintegrierten Energiekonzern. So betonte das Management etwa die Erfolge beim Ausbau der Aktivitäten im Bereich der Offshore-Windkraft. Erst im Januar hatte BP in Partnerschaft mit EnBW in einer Auktion in Schottland Flächen für den Bau von Meereswindparks mit 2.900 MW Kapazität zugesprochen bekommen (energate berichtete). BP hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 ein Erneuerbarenportfolio von 50.000 MW aufzubauen. Für 4.400 MW seien bereits die Investitionsentscheidungen getroffen, betonte das Management. Die Konzernführung zeigte sich optimistisch, mit den Investitionen in Erneuerbare Renditen von acht bis zehn Prozent zu erzielen.
Neben den erneuerbaren Energien gehören auch Biofuels, Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge sowie Wasserstoff zu den Wachstumsfeldern. Bis 2030 will BP die Hälfte seiner Investitionen in diese neuen Geschäftsfelder tätigen. Bis 2030 soll die Zahl der Ladepunkte von derzeit etwa 13.000 auf 100.000 steigen. Im Geschäftsfeld Wasserstoff habe das Unternehmen "signifikante Opportunitäten" aufgebaut, betonte CEO Bernard Looney. Das Projektportfolio erreiche eine potenzielle Produktionskapazität von bis zu 1,3 Mio. Tonnen pro Jahr, wie es hieß. Vorzeigeprojekt ist das Vorhaben "HyGreen Teesside" in Südengland. Dort will BP bis 2030 Elektrolysekapazitäten mit einem Volumen von 500 MW aufbauen (energate berichtete). /rb