Graz (energate) - Verbund und Energie Steiermark haben mit dem Bau des Wasserkraftwerks Gratkorn begonnen. Das Kraftwerk an der Mur nördlich von Graz soll über zwei Kaplanturbinen mit einer Leistung von insgesamt 11 MW verfügen und im Jahr 2024 in Betrieb gehen. Die heimischen Versorger investieren in das Projekt knapp 80 Mio. Euro. Die Anlage werde jährlich 54 Mio. kWh Strom erzeugen, so der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP). Das entspreche dem Stromverbrauch von etwa 15.000 Haushalten.
Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine betonten sowohl Schützenhöfer als auch Michael Strugl, Konzernchef des Verbund, die Dringlichkeit des Ausbaus alternativer Erzeugungsarten. An der Mur werde seit knapp 120 Jahren Strom erzeugt, so Christian Purrer und Martin Graf, die Vorstände von Energie Steiermark. Heute sei Strom aus Wasserkraft die bedeutendste erneuerbare Energiequelle des Bundeslandes. Der Bau sei auch ein wichtiger Impuls für den Arbeitsmarkt der Region.
Nach dem nun erfolgten Baustart soll in den kommenden Wochen zunächst die Mur um die Baustelle umgeleitet werden. Im heurigen Sommer beginnt dann in der trockenen Baugrube die Errichtung des Kraftwerks. Der Bau, der auch eine Fischwanderhilfe vorsieht, werde auch den Hochwasserschutz für die Anrainergemeinden nördlich von Graz verbessern, so die Unternehmen. Im Vorfeld seien Anrainerinnen und Gemeinden in die Planungen eingebunden gewesen. Das Projekt war im Vorfeld umstritten, unter anderem in der Gemeinde Gratkorn. /pm