Ernstbrunn (energate) - Die Windkraft Simonsfeld hat einen neuen Vorstand. Mit 31. März ist Martin Steininger, bisheriger Vorstand und Gründer des Unternehmens, in den Ruhestand gegangen. Das erklärte das neue Vorstandsduo bei einer Pressekonferenz. Markus Winter wird künftig als Technikvorstand die Projektentwicklung, den Stromvertrieb und die Auslandsgesellschaften des Unternehmens verantworten. Alexander Hochauer obliegt als Finanzvorstand vor allem der kaufmännische Bereich und das Thema Unternehmenskultur (CSR). Vordergründig werde sich durch den Vorstandswechsel wenig in der strategischen Ausrichtung der Windkraft Simonsfeld ändern, hieß es.
Das Unternehmen wolle als eine der größten Bürgerbeteiligungen im Land weiterhin eine relevante Größe im Bereich Bau, Planung und Betrieb von Windkraft- und Photovoltaikanlagen bleiben, so Winter. Im Bereich der Photovoltaik will Windkraft Simonsfeld einen neuen Schwerpunkt auf sogenannte Hybridkraftwerke legen. Dabei soll bei jedem Windpark ein Sonnenkraftwerk errichtet werden, wie die beiden Vorstände energate bereits vorab in einem Interview verrieten. Aufgrund der bereits vorhandenen Netzkapazitäten brauche es für eine zusätzliche Einspeisung von PV-Leistung keinen weiteren Netzausbau. Es brauche lediglich die Bewilligungen von Zonen, so Winter.
Kooperation mit Industriebetrieben
Ein weiterer künftiger Schwerpunkt des Unternehmens sollen Kooperationen mit Industriebetrieben bilden. Dabei werde Strom direkt in die Betriebe geliefert und könne so Erdgas substituieren, erklärte Winter. Viele Unternehmen stellten ihre Prozesse bereits sukzessive auf Strom um. Auch sind bei der Windkraft Simonsfeld Projekte zur Speicherung von Strom in der Entwicklung. Eines dieser Projekte in Zusammenarbeit mit dem australischen Gasspeicherbetreiber ADX Energy sieht die Produktion von grünem Wasserstoff vor (energate berichtete). Zudem hat Windkraft Simonsfeld kürzlich ein Büro in Salzburg eröffnet, um den Erneuerbarenausbau auch in anderen Bundesländern zu fokussieren. Niederösterreich und das Burgenland könnten die Energiewende nicht allein stemmen, auch andere Bundesländer müssten ihren Beitrag leisten, betonte Winter. /af