Bremen (energate) - Der Bremer Windkraftprojektierer WPD und der französische Produzent Lhyfe arbeiten in Schweden zusammen an einem Großprojekt für grünen Wasserstoff. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen in unmittelbarer Nähe zum Offshore-Windpark "Storgrundet" eine Elektrolysekapazität von 600 MW aufbauen. Die Anlage könne künftig bis zu 240 Tonnen grünen Wasserstoff herstellen und sei damit eine der größten Produktionsstätten Europas, heißt es in einer Mitteilung. Der Baustart für das Projekt ist demnach 2025 vorgesehen.
Direkte Anbindung des Windparks
Die Elektrolyseanlage soll im Industriegebiet der Gemeinde Söderhamn an der schwedischen Ostseeküste entstehen. Die dort ansässigen Unternehmen werden die ersten Abnehmer des grünen Wasserstoffs sein. Aber auch im Verkehrssektor soll der Energieträger Anwendung finden. Zudem ließe sich die Anlage perspektivisch an den geplanten Nordic Hydrogen Backbone anbinden. Im Rahmen des Vorhabens soll auch die installierte Leistung des Offshore-Windparks, der den Grünstrom für die Wasserstoffproduktion liefert, auf 1.000 MW wachsen. Die höhere Leistung könne langfristig das Kostenniveau des grünen Wasserstoffs senken, hieß es. Hierzu sei eine direkte Stromleitung vom Offshore-Windpark zum neuen Elektrolyseur vorgesehen.
Lhyfe hat sich auf lokale Wasserstoffproduktion in industriellen Maßstäben spezialisiert. Im September 2021 hatte das Unternehmen in Bouin an der französischen Atlantikküste sein erstes Projekt in Betrieb genommen. Dort erzeugt Lhyfe bis zu 300 Kilogramm grünen Wasserstoff pro Tag (energate berichtete). Im brandenburgischen Luckau betreibt das Unternehmen in kleinem Maßstab einen Elektrolyseur gemeinsam mit dem Hamburger Projektierer Enerparc (energate berichtete). Lhyfe hat Niederlassungen in Deutschland, Schweden, Dänemark, den Niederlanden und Spanien und beschäftigt etwa 100 Mitarbeiter. /ml