Wien (energate) - Die E-Fuel-Allianz Österreich fordert den verstärkten Einsatz von alternativen Treibstoffen vor allem im Flugverkehr. Zwar sei die Luftfahrt für nur knapp drei Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich, aber das Ziel müsse dennoch eine klimaneutrale Luftfahrt sein, so die Allianz in einer Aussendung. Dabei setzt sich die Allianz für einen technologieoffenen Zugang bei der Mobilitätswende ein. "Dafür dürfe kein Beitrag ungenutzt bleiben", sagte Jürgen Roth, Vorsitzender der Allianz und Obmann des Bundesgremiums Energiehandel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). "Mobilität auf batterieelektrischer Basis allein werde in keiner Weise genügen, um die Klimaziele rasch zu erreichen", so Roth. "Eine CO2-neutrale Luftfahrt ist batterieelektrisch nicht möglich, dies geht nur mit alternativen Treibstoffen", ergänzte Günther Ofner, Vorstand des Flughafens Wien und Obmann der WKÖ-Berufsgruppe Luftfahrt.
E-Fuel-Strategie gefordert
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Die EU plant derzeit eine gesetzliche und progressiv ansteigende Beimischungsquote für nachhaltige Flugzeugtreibstoffe, sogenannte Sustainable Aviation Fuels (SAF). Ab 2025 ist dabei eine Zwei-, ab 2030 bereits eine Fünfprozent-SAF-Quote vorgesehen, wie die E-Fuel-Allianz informierte. Umgerechnet bedeute dies für Österreich ab 2030 einen Bedarf von jährlich rund 100.000 Tonnen SAF im Flugverkehr. Angesichts der langen Vorlaufzeiten für die Errichtung von Erzeugungsanlagen sei es jetzt dringend an der Zeit, die Rahmenbedingungen und Genehmigungsvoraussetzungen zu ändern, um das Ziel auch zu erreichen, so die Allianz. Derzeit seien bereits dutzende Projekte durch langjährige Verfahrensdauern blockiert.
Die Allianz fordert daher von Österreich und der EU eine E-Fuel-Strategie, um das Potential der synthetischen Energieträger für einen sozial- und standortverträglichen Klimaschutz zu realisieren. Darunter fällt etwa die Mineralölsteuerbefreiung für E-Fuels, eine Zweckgebundenheit der Erlöse aus der Ticketabgabe im Flugverkehr für die Erforschung und Entwicklung alternativer Kraftstoffe sowie freie Emissionszertifikate für den Einsatz von E-Fuels in der Luftfahrt. Auch Energiepartnerschaften mit anderen Ländern und Wirtschaftsräumen weltweit seien notwendig, so die E-Fuel-Allianz.
Die benötigten Mengen an alternativen Treibstoffen werden in Erzeugungsanlagen in Österreich und Europa allein nicht hergestellt werden können. Daher brauche es internationale Partnerschaften mit Regionen im Mittleren und Nahen Osten, Afrika, Australien und Südamerika. Ein entscheidender Faktor seien dabei die günstigen Erzeugungskosten für regenerativen Strom, der für die Herstellung von E-Fuels benötigt wird.
Günstiger Strom aus erneuerbaren Quellen notwendig
Diese synthetisch erzeugten Kraft- und Brennstoffe basieren nach Angaben der Allianz nicht auf fossilen Energieträgern. Für ihre Herstellung braucht es neben Wasser und Kohlendioxid vor allem Strom. Wenn dieser aus erneuerbaren Quellen stammt und das CO2 aus der Atmosphäre entnommen wird, lassen sich E-Fuels klimaneutral herstellen. Seit März dieses Jahres beliefert die OMV die Austrian Airlines (AUA) mit nachhaltigem Flugzeugtreibstoff aus regionaler Produktion (energate berichtete). Es ist das erklärte Ziel der Bundesregierung das Land als Produktionsstandort für SAF zu etablieren (energate berichtete). /af