Bad Dürkheim (energate) - Die Pfalzwerke wollen künftig Wasserstoff regional erzeugen und vertreiben. Diesem Vorhaben ist der Versorger nun einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Mit dem Entwicklungsdienstleister KST Motorenversuch hat das Unternehmen jüngst einen Vertrag zur Wasserstoffbelieferung unterzeichnet, teilten die Pfalzwerke nun mit. Weil der Versorger bisweilen noch keine eigene Elektrolyseanlage hat, will er den Wasserstoff zunächst mit Trailern anliefern. Speichertanks sollen die Versorgung bis zur Inbetriebnahme des Elektrolyseurs überbrücken. Die KST Motorenversuch GmbH & Co. KG nutzt den Wasserstoff unter anderem, um neue Antriebslösungen, wie Brennstoffzellen und Wasserstoffverbrennungsmotoren, zu testen, bevor sie in Produktion gehen.
4-MW-Elektrolyseur geplant
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Der Liefervertrag lege aber auch den Grundstein für den in Planung befindlichen 4-MW-Elektrolyseur in Bad Dürkheim, hieß es. Für die Wasserstoffproduktion wollen die Pfalzwerke eigenen Angaben zufolge ausschließlich Ökostrom, zum Teil aus eigenen Anlagen, verwenden (energate berichtete). Der Versorger sieht für sich künftig ein großes Potenzial und künftiges Geschäftsfeld in der Technologie. Mit dem Vorhaben will das Unternehmen deswegen auch den Beweis antreten, dass sich Wasserstoff auch im ländlichen Raum sinnvoll produzieren und nutzen lässt. "Während andere noch darüber diskutieren, ob sich Wasserstoff rechnet, gehen wir die Umsetzung dieser Technologie bereits an", kommentierte Pfalzwerke-Vorstandsmitglied Paul Anfang.
Weitere potenzielle Abnehmer sind vorhanden
Das Unternehmen blickt auch optimistisch auf seine Wasserstoffpläne, weil es mit seiner Tochtergesellschaft Pfalzgas, dem Netzbetreiber Encevo Deutschland sowie dem Kreis und der Stadt Bad Dürkheim weitere potenzielle Abnehmer bereits gefunden hat. So soll das grüne Gas etwa in Bussen des ÖPNV zum Einsatz kommen oder im Erdgasnetz beigemischt werden. Sollte der Bedarf an Wasserstoff künftig steigen, könnten die Pfalzwerke den Elektrolyseur auf 10 MW ausbauen und damit über 1 Mio. Kilogramm Wasserstoff pro Jahr produzieren, hieß es. /ml