Wien (energate) - Wien Energie meldet eine gute Nachfrage bei einem Bürgerbeteiligungsmodell einer neuen PV-Anlage am Wiener Zentralfriedhof. Die Anlage mit 1,4 MW Leistung ist seit April in Betrieb. Für Privatpersonen stehen insgesamt 4.000 Anteilsscheine an dieser Anlage zur Verfügung. Die erste Tranche mit 1.500 Anteilsscheinen ist bereits verkauft. Am 1. Juni startete der Verkauf der restlichen "Sonnenpakete", von denen der Versorger am ersten Tag weitere 1.500 verkauft habe, so ein Sprecher gegenüber energate. Die Maßnahme richtet sich vor allem an Stromkunden von Wien Energie. Sie diene nicht in erster Linie der Finanzierung der Anlage, sondern solle über die Teilhabe von Bürgern die Akzeptanz für den Ausbau der Erneuerbaren erhöhen, so der Sprecher.
Ein Anteilsschein kostet 250 Euro, eine Person kann maximal fünf erwerben. Die Laufzeit beträgt fünf Jahre. Pro Anteilsschein stellt der Versorger je nach Sonneneinstrahlung im betreffenden Jahr zwischen 51 und 56 Euro als Gutschein aus, der dann mit der Stromrechnung von Wien Energie verrechnet werden kann. Ein Anteilsschein kann damit im besten Fall die Stromrechnung über die gesamte Laufzeit um bis zu 280 Euro verringern. Aber auch unabhängig von der Sonneneinstrahlung sei der Betrag von mindestens 51 Euro pro Jahr garantiert, so das Unternehmen. Das entspreche 17,09 Cent je einer erzeugten kWh.
Strom für Elektroautos der Friedhöfe Wien
Die Anlage steht auf den Flächen der Friedhofsgärtnerei am Gelände des Wiener Zentralfriedhofs. Der dort produzierte Strom dient großteils für das Aufladen von Elektroautos der Friedhöfe Wien, die wie die Wien Energie zu den Wiener Stadtwerken gehören. Für den Versorger, der insgesamt rund 280 PV-Anlagen betreibt, ist das Projekt am Zentralfriedhof die 29. Anlage mit einer Bürgerbeteiligung (energate berichtete). Ziel der Wiener Stadtpolitik ist es, bis Ende der Dekade rein rechnerisch rund 250.000 Haushalte mit Strom aus Photovoltaik zu versorgen. Dafür wollen die Wiener Stadtwerke in den nächsten fünf Jahren rund 1,25 Mrd. Euro in den Ausbau von Erneuerbaren investieren (energate berichtete). /pm