Wien (energate) - Das Start-up Ecop bereitet den Markteintritt für seine eigenentwickelte industrielle Wärmepumpe für Temperaturen bis 150 Grad Celsius vor. Für den Aufbau einer Serienproduktion der Rotationswärmepumpe hat das Wiener Unternehmen jetzt 3,9 Mio. Euro vom Investor EIT Innoenergy eingesammelt. Hochtemperaturwärmepumpen, die mit einer Vorlauftemperatur über 100 Grad arbeiten, sind noch kein Standard. Ecop hat nach eigenen Angaben eine mehrfach patentierte Pumpe mit 700 kW Leistung entwickelt, die im Bereich von 100 und 150 Grad Celsius "ihre Stärken entfaltet". Auf dem Laborprüfstand erreichte die Eigenentwicklung bisher 125 Grad Celsius. Das Start-up erhofft sich einen Effizienzgrad (Cop) von 4 bis 7 für den eingesetzten Strom, herkömmliche Wärmepumpen erreichen 2,5 bis 5. Für die Gewinnung von Prozesswärme nutzt die Industrie bislang zum Großteil Erdgas als Energieträger.
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Erste Pilotprojekte zeigten, dass sich pro Anlage bis zu 1.200 Tonnen CO2 und 150.00 Euro Kosten pro Jahr einsparen ließen. Bernhard Adler, Gründer und Geschäftsführer von Ecop, kündigte an, das Unternehmen werde schrittweise "in allen größeren europäischen Märkten" bis zum Jahr 2025 aktiv. Die explodierenden Gaspreise infolge des Krieges in der Ukraine und die CO2-Preise im EU-Emissionshandelssystem, die von ursprünglich 25 auf jetzt rund 90 Euro pro Tonne geklettert sind, schaffen dafür gute Voraussetzungen. "Hinzu kommt die Sorge vor einem baldigen Lieferstopp von Erdgas aus Russland. All das führt dazu, dass immer mehr Unternehmen nach Alternativen für fossile Brennstoffe suchen", sagte Adler. Zu seinen Geldgebern zählen neben EIT Innoenergy der österreichische Wagniskapitalgeber FSP Ventures, der Oberösterreichische High-Tech Fonds und der Maschinenbauer Fill. /mt